„Ich bin bis zum Finish all-in gegangen“ – Florian Lipowitz glänzt am Hautacam und fährt sich ins Tour-de-France-Podiumsrennen

Radsport
Freitag, 18 Juli 2025 um 10:33
Lipowitz
An einem Tag, der von Tadej Pogacars Meisterstück am Hautacam geprägt war, schrieb sich eine der spannendsten Geschichten etwas weiter hinten im Feld: Florian Lipowitz, der junge Deutsche im Trikot von Red Bull – BORA – hansgrohe, lieferte auf der 12. Etappe der Tour de France eine echte Durchbruchsvorstellung ab. Mit einem starken dritten Platz – nur wenige Sekunden hinter Jonas Vingegaard – katapultierte er sich mitten ins Gespräch um das Gesamtklassement.
Seine beeindruckende Kletterleistung brachte ihm nicht nur das Podium der Etappe ein, sondern veränderte auch die Hierarchie innerhalb des Teams. Der 23-Jährige übernimmt nun offiziell die Kapitänsrolle für den weiteren Verlauf der Tour, während Routinier Primož Roglič sich mit einer Helferrolle begnügen muss. Lipowitz rangiert jetzt auf dem vierten Gesamtrang, Roglič liegt als Siebter weiterhin in Schlagdistanz.
Doch die größere Schlagzeile ist vielleicht eine andere: Da Remco Evenepoel erstmals echte Schwächen zeigte, ist ein Podiumsplatz in Paris für Lipowitz von einer bloßen Hoffnung zu einer greifbaren Realität geworden. Für Red Bull – BORA – hansgrohe sollte das nun das erklärte Ziel sein.
„Im ersten Teil des Anstiegs habe ich lange Zeit das Tempo bestimmt“, sagte Florian Lipowitz nach der Etappe. „Ich wollte das Tempo hochhalten und habe dann attackiert, um die Beine der anderen zu testen. Am Ende konnte ich mich mit Oscar Onley absetzen.“
„Ich bin zunächst an seinem Hinterrad geblieben, falls Primož noch einmal zurückkommt. Aber als sich die Chance bot, bin ich voll bis zur Ziellinie gefahren. Ich denke, wir können mit dem heutigen Tag sehr zufrieden sein. Wir haben jetzt zwei Fahrer gut im Gesamtklassement platziert, das gibt uns in den nächsten Tagen viele taktische Möglichkeiten.“
Lipowitz kam nur 13 Sekunden hinter Etappensieger Jonas Vingegaard ins Ziel – und viel wichtiger: Er nahm Remco Evenepoel 1:12 Minuten ab. Auch wenn der Belgier im Bergzeitfahren von Peyragudes Zeit zurückgewinnen dürfte, ist nichts entschieden. Doch die Konstanz und Kletterstärke, die Lipowitz nicht nur bei dieser Tour, sondern während der gesamten Saison gezeigt hat, deuten darauf hin, dass er sich nicht so leicht verdrängen lässt.
Ob es am Ende für das Podium in Paris reicht oder nicht – Lipowitz hat sich jetzt schon als eine der Entdeckungen dieser Tour de France etabliert.
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