Für die Saison 2026 wird
Lidl-Trek eine Reihe neuer Fahrer vorstellen – der prominenteste unter ihnen ist
Juan Ayuso. Der Spanier gilt als einer der heißesten Stars auf dem Radsportmarkt, doch das Team ruht sich nicht darauf aus.
Matteo Sobrero schließt sich ebenfalls der Mannschaft an, mit dem klaren Ziel, Ayuso bei großen Rundfahrten als Begleitfahrer zu unterstützen.
Der 28-jährige Italiener, der von BORA – hansgrohe zu Lidl-Trek gewechselt ist,
betonte in einem Interview mit bici.pro, dass sein Wechsel nicht bedeutet, seine Ambitionen zu verändern. Noch sei es zu früh, um seine genaue Rolle innerhalb des Teams festzulegen, doch er erwartet eine Position ähnlich der, die er zuvor innehatte: Ein Helfer bei den Grand Tours, der aber bei passenden Gelegenheiten auch selbst glänzen kann.
Besonders auffällig ist seine Flexibilität und Bereitschaft, für jede Führungskraft im Team zu arbeiten – sei es ein Gesamtklassementfahrer oder auf spezielle Etappen fokussierte Athleten wie Ayuso oder Ciccone.
„Es ist noch früh, um alles festzulegen, aber ich sehe meine Rolle ähnlich wie bei Red Bull: als Helfer bei den großen Rundfahrten. Ich könnte einem GC-Fahrer helfen, oder Nys, Pedersen, Mailand… oder auch für Fahrer wie Ayuso oder Ciccone nützlich sein“, erklärte Sobrero.
Seine Aussagen verdeutlichen zwei Dinge: Lidl-Trek schätzt seine Vielseitigkeit, und Sobrero ist bereit, sich nahtlos in die Schlüsselblöcke des Teams einzufügen – einschließlich der Gruppe, die Ayuso in seiner Debütsaison bei der US-Mannschaft anführen wird.
Juan Ayuso wird in Matteo Sobrero einen großartigen Gregario für seine Rennen finden.
Evenepoel hat seine Pläne geändert
Sobrero erklärte, dass ein Verbleib bei BORA – hansgrohe durchaus eine Option gewesen wäre, bis die Verpflichtung von Remco Evenepoel seine Pläne veränderte:
„Die Idee, zu bleiben, war da. Aber sie haben Remco unter Vertrag genommen und andere Projekte kamen hinzu“, so Sobrero. In diesem Moment klopfte Lidl-Trek an seine Tür – und der Anruf zeigte sofort Wirkung: „Ich habe das Team immer als eine Einheit gesehen. Dort herrscht Harmonie.“
Genau diese Harmonie habe bei seinem bisherigen Team zuletzt gelitten: „Jedes Jahr gab es Neuzugänge und Abgänge, und der Teamgeist ging ein wenig verloren“, resümiert er.
Seinen ersten Kontakt mit Lidl-Trek hatte Sobrero in Deutschland, an einem Unternehmensstandort, bei medizinischen Untersuchungen und organisatorischen Formalitäten. Mehr als die praktischen Details beeindruckte ihn jedoch der strukturelle Ehrgeiz des Teams:
„Es fehlt ihnen an nichts. Sie investieren viel, sind auf dem neuesten Stand bei Vorbereitung und Ernährung. Sie haben einen klaren Plan für die Zukunft: Sie wollen die Besten sein.“ Sobrero stellt Lidl-Trek ohne Zögern auf eine Stufe mit UAE Team Emirates oder Jumbo–Visma in deren dominanten Phasen.
Noch wichtiger als Technologie und Ressourcen ist für ihn jedoch die menschliche Komponente: „Sie sind ein erstklassiges Team, aber es gibt auch eine starke menschliche Beziehung. Das hat mich beeindruckt. Ich glaube, genau das hat letztes Jahr bei Red Bull – BORA gefehlt.“
Sobrero betont, dass er gerne mit Fahrern arbeitet, die Rennen für sich entscheiden können, gleichzeitig aber auch seine eigenen Chancen nutzt. Als Beispiel nennt er seinen Podiumsplatz bei der Polen-Rundfahrt. Für ihn sei er besonders wertvoll bei einwöchigen Rundfahrten mit Zeitfahren und bei bestimmten Klassikern. „Sie haben nach genau einem Profil wie meinem gesucht“, fasst er zusammen.