Noch zu Wochenbeginn schien die Vuelta a España 2025 für
David Gaudu zur verspäteten Erlösung einer bisher misslungenen Saison zu werden. Mit einem Etappensieg im Gepäck und dem Roten Trikot auf den Schultern hatte der Franzose von Groupama-FDJ seine Ambitionen unterstrichen, den sechsten Gesamtrang aus dem Vorjahr zu verteidigen. Doch nur wenige Tage später zerplatzten die Hoffnungen abrupt: Auf der 7. Etappe verlor Gaudu über 15 Minuten und fiel im Gesamtklassement weit zurück.
„Ich weiß nicht, was passiert ist, ich habe einfach kein gutes Gefühl“, erklärte er sichtlich ratlos gegenüber L’Équipe. „Schon am Donnerstag war es nicht gut, im Zeitfahren am Mittwoch auch eher durchschnittlich. Es wird von Tag zu Tag schlimmer. Ich habe durchgehalten, aber es lief wirklich nicht.“
Rätselhafter Einbruch
Die Ursachen für den Leistungsabfall bleiben unklar. „Ehrlich gesagt habe ich keine Erklärung – und das Team auch nicht“, so Gaudu. Da im Peloton derzeit zahlreiche Fahrer mit Krankheiten zu kämpfen haben, liegt die Vermutung nahe, dass auch der Franzose Opfer einer Infektion wurde.
Besonders frustrierend für den 28-Jährigen ist der Kontrast zu seinen starken Tagen zuvor. „Vor zwei Tagen war ich in Bestform – Etappensieger, dann das Leadertrikot. Jetzt reagiert mein Körper nicht mehr. Mein Puls steigt nicht, ich kann keine Kraft entwickeln, ich bin blockiert“, beschrieb er seine Situation.
Kein Kampf um die Gesamtwertung
Trotz des Rückschlags bleibt Gaudu gefasst. Schon vor dem Start hatte er betont, dass ein Angriff aufs Podium nur bei perfektem Verlauf realistisch sei. Als klar wurde, dass dies nicht der Fall ist, zog er die Konsequenzen: „Ich habe gesagt, dass ich nicht für die Gesamtwertung fahre. Also habe ich mich entschieden, eine Viertelstunde zu verlieren, um ganz aus der GC-Geschichte herauszufallen. So haben wir in der zweiten und dritten Woche viel mehr Freiheiten.“
David Gaudu lächelte nach der 4. Etappe, als er das Leadertrikot übernahm
Der Franzose hofft nun, seine Beine zurückzufinden und sich in den verbleibenden Tagen auf Jagd nach weiteren Etappenerfolgen zu begeben. „Es nimmt mir eine Last von den Schultern. Wir werden freier fahren können, und es wird einfacher. Danach sehen wir weiter.“
Damit ist klar: David Gaudu verabschiedet sich früh aus dem GC-Kampf, will aber im weiteren Verlauf der Vuelta noch für Schlagzeilen sorgen.