VORSCHAU & FAVORITEN | Vuelta a España 2025, Etappe 8 - Mads Pedersen und Jasper Philipsen kämpfen um den Sprintsieg

Die 8. Etappe der Vuelta a España präsentiert sich als klassischer Tag für die Sprinter – und ist gleichzeitig eine der letzten Gelegenheiten für die schnellen Männer im Feld. Mit dem Ziel in Zaragoza richtet sich der Blick vor allem auf Jasper Philipsen und Mads Pedersen, die als klare Favoriten gelten.

Für die Fahrer der Gesamtwertung bietet sich hingegen ein Tag zur aktiven Erholung. Die Etappe führt über vollkommen flaches Terrain, ohne eine einzige kategorisierte Steigung. Dennoch dürfte das Rennen alles andere als langweilig verlaufen, denn die Chance auf einen Massensprint ist im Verlauf dieser Vuelta rar gesät.

Die Straßen Aragoniens sind breit und offen, was Windkanten möglich macht und das Feld jederzeit in Gefahr bringen könnte. Zudem wird die Hitze in der Region eine zusätzliche Herausforderung darstellen. Für die Sprinter-Teams bedeutet das: absolute Kontrolle im Hauptfeld und perfekter Lead-out, wenn sie ihre Stars in Zaragoza zur Entfaltung bringen wollen.

So dürfte es trotz des vermeintlich einfachen Profils ein spannender und nervenaufreibender Tag werden. Für Philipsen, Pedersen und ihre Rivalen ist es eine Etappe, die sie auf keinen Fall verpassen dürfen – vielleicht sogar die letzte echte Gelegenheit, bei dieser Vuelta ihre Stärke im Schlusssprint auszuspielen.

Das Finale in Zaragoza wird auch nicht technisch und damit nicht taktisch sein. Die Fahrer kommen etwa 1 Kilometer vor dem Ziel auf die Zielgerade, die jedoch eine leichte Kurve ist, und der letzte Kilometer verläuft ebenfalls auf einer leicht nach links geneigten Geraden, die jedoch flach ist.

Zu Beginn der Etappe etwas Westwind, der im Laufe des Tages zu Nordwind wird. Also Gegenwind zu Beginn der Etappe und dann etwas Rückenwind im letzten Teil der Etappe vor der Einfahrt in die Stadt. Auf den Ausgang der Etappe wird das wahrscheinlich keinen Einfluss haben. Die Fahrer werden in die Hitze fahren, zurück in das 30-Grad-Gelände.

Jasper Philipsen – Der Belgier geht als klarer Topfavorit in die Etappe. Alpecin-Deceuninck hat bislang das stärkste Sprint-Zugpferd im Feld gestellt, und Philipsen hat beim bisher einzigen reinen Sprint eindrucksvoll gezeigt, dass er schwer zu schlagen ist. Auch ohne perfekten Lead-out kann er sich hervorragend positionieren, was ihn noch gefährlicher macht. Lidl-Trek verfügt hingegen nicht über die Zugkraft, um Philipsen im Finale in Bedrängnis zu bringen – ein klarer Vorteil für den Belgier.

Mads Pedersen – Der Däne fährt bislang eine enttäuschende Vuelta. Trotz starker Form im Vorfeld blieb er bei den bisherigen Sprintmöglichkeiten ohne Etappensieg. Im direkten Vergleich fehlt ihm die Explosivität gegen Philipsen, doch wenn er es schafft, in perfekter Position in den Sprint einzubiegen, kann er immer noch zuschlagen. Sollte er jedoch erneut zu weit hinten platziert sein – wie auf den Etappen 1 und 3 – dürfte er chancenlos bleiben.

Ein Ausreißersieg scheint auf diesem Terrain nahezu ausgeschlossen. Zu groß ist die Motivation der Sprinter-Teams, die eine der letzten klaren Chancen auf einen Massensprint nicht verschenken wollen. Selbst wenn Philipsen oder Pedersen nicht in Bestform sind, sind sie dem Rest der Konkurrenz überlegen.

Die Herausforderer – Sollte einer der beiden Favoriten patzen, könnten Fahrer wie Casper van Uden oder Ethan Vernon die Gelegenheit nutzen. Auch Ben Turner, bereits Etappensieger dieser Vuelta, könnte im Finale eine Rolle spielen – besonders mit Filippo Ganna als Anfahrer im Rücken. Dahinter lauert ein breites Feld an schnellen Männern: Orluis Aular, Arne Marit, Elia Viviani, Madis Mihkels, Thibau Gruel sowie das Cofidis-Duo Bryan Coquard und Stanislaw Aniolkowski. Sie alle hoffen, in Zaragoza ihre Chance zu wittern – auch wenn der Weg am Ende wohl nur über Philipsen oder Pedersen führt.

*** Jasper Philipsen
** Mads Pedersen, Ethan Vernon
* Orluis Aular, Ben Turner, Casper van Uden, Stanislaw Aniolkowski, Arne Marit, Elia Viviani, Madis Mihkels

Tipp: Jasper Philipsen

Wie: Massensprint