Die Radweltmeisterschaften sollen 2025 zum ersten Mal in Afrika ausgetragen werden. Das ist zumindest die offizielle Aussage der UCI, auch wenn die Spekulationen etwas anderes vermuten lassen. Da Rwanda aber offiziell immer noch als Zentrum des Kampfes um das Regenbogentrikot gilt, reiste der belgische Nationaltrainer Serge Pauwels kürzlich zu Erkundungszwecken dorthin.
Die vorgeschlagene Strecke für die Weltmeisterschaften 2025 ist gespickt mit harten Anstiegen und dürfte den reinen Kletterern eine seltene Chance auf ein Regenbogentrikot bieten. Der Anstieg zum ominösen Mount Kigali sticht auf dem Parcours jedoch am meisten hervor. "Auf dem Papier ist es ein 6 Kilometer langer Anstieg mit sieben Prozent. Aber in Wirklichkeit sind es eher drei verschiedene Anstiege", erklärt Pauwels gegenüber Het Nieuwsblad seine Erkenntnisse aus erster Hand von der Reise nach Afrika. "Der letzte Kilometer hat im Durchschnitt fast fünfzehn Prozent. Da wird mehr gekraxelt als geklettert. Und dann ist da noch die Tatsache, dass man sich bereits auf einer Höhe von 1.800 Metern befindet.
Nicht zuletzt deshalb haben sich einige große Namen und Daueranwärter auf das Regenbogentrikot bereits aus dem Kampf um das Jahr 2025 zurückgezogen, darunter vor allem der Weltmeister von 2023, Mathieu van der Poel. "Ich verstehe, warum Van der Poel nicht kommt", gibt Pauwels zu, der damit vielleicht auch einen Einblick in die Pläne eines der Stars seines Landes, Wout van Aert, gibt: "Nach dem Mount Kigali gibt es noch die Wall of Kigali. Das sind 500 Höhenmeter mit elf Prozent Steigung auf Kopfsteinpflaster. Ein reiner Kletterer wird dort nicht von einem klassischen Fahrer wegfahren können. Aber auf dem Mount Kigali ist er das natürlich schon."
Und so könnte vieles von der Leistung der Hauptfavoriten auf dem besagten Anstieg abhängen. "Alles steht und fällt damit, wie das Rennen am Berg Kigali verläuft und was danach passiert", so Pauwels abschließend. "Aber wenn Tadej Pogacar wieder wegfährt und er ganz allein ist, dann besteht die Chance, dass man ihn mit einer guten Verfolgung einholen kann."
Wenn Van Aert nicht nach Ruanda reist, was angesichts von Pauwels Äußerungen wahrscheinlich ist, wird Remco Evenepoel voraussichtlich die alleinige Führung der belgischen Mannschaft übernehmen. Der Gewinner des Straßenrennens bei der Weltmeisterschaft 2022 gehört zu den führenden Anwärtern und den realistischsten potenziellen Herausforderern von Pogacars Krone.
Wie bereits erwähnt, ist es sehr ungewiss, ob die Weltmeisterschaften überhaupt in Ruanda stattfinden werden, da der Konflikt zwischen dem vorgeschlagenen Gastgeberland und dem Nachbarland Kongo andauert und sogar das Europäische Parlament kürzlich die Verlegung des Kampfes um das Regenbogentrikot auf sicherere Straßen in Aussicht stellte.
Our #Kigali2025 UCI Road World Championships Mascot met with cycling fans at the individual time trial of #TdRwanda2025!
— 𝗞𝗶𝗴𝗮𝗹𝗶 𝟮𝟬𝟮𝟱 (@Kigali2025) February 25, 2025
The mascot will be making appearances at various stages of the Tour du Rwanda! Don’t miss your chance to snap a selfie and tag us at #Kigali25! pic.twitter.com/wOuqte9mx1