Jacopo Mosca hat sich nach der dritten Etappe der Tour de Pologne 2025 tief erschüttert über die heftigen Sturzbilder rund 20 Kilometer vor dem Ziel geäußert. Besonders die Szene um seinen italienischen Landsmann Filippo Baroncini, der „regungslos“ am Straßenrand lag, hinterließ beim Profi von Lidl-Trek bleibenden Eindruck.
Der Zwischenfall ereignete sich auf einer schnellen und technisch anspruchsvollen Abfahrt in der Nähe von Wałbrzych. Mehrere Fahrer kamen in einer Kurve zu Fall, darunter der Gesamtführende Paul Lapeira (Decathlon AG2R), Mathias Vacek (Lidl-Trek) sowie der polnische Meister Rafal Majka (UAE Team Emirates). Die Schwere der Stürze zwang die Rennleitung zur Neutralisation der Etappe.
Während Lapeira und Majka das Rennen nach kurzer Behandlung fortsetzen konnten, mussten Vacek und Baroncini ins Krankenhaus gebracht werden. Besonders besorgniserregend war der Zustand von Baroncini, der nach dem Sturz leblos wirkte.
„Ich habe Vaceks Sturz nur über Funk mitbekommen“, sagte Mosca nach der Zielankunft gegenüber Quibicisport. „Aber Baroncini habe ich mit eigenen Augen gesehen – und ich wünsche ihm wirklich von Herzen das Beste. Es war eine schreckliche Szene. Ich sah ihn völlig regungslos an einer Mauer liegen. Zum Glück konnte ich sehen, dass er noch atmete. Es hätte wirklich tragisch ausgehen können.“
Laut dem offiziellen medizinischen Bulletin wurde Baroncini unmittelbar vor Ort behandelt und befindet sich nun unter Beobachtung. Mosca zeigte sich zuversichtlich, dass die medizinische Versorgung schnell und professionell erfolgte: „Ich hoffe, er kann sich bald erholen – vor allem aber hoffe ich, dass er wieder vollständig gesund wird.“
Mathias Vacek musste das Rennen aufgeben. Der Tscheche zog sich eine tiefe Platzwunde an der Lippe zu, die genäht werden musste, und erlitt eine Gehirnerschütterung. Mosca hatte seinen Teamkollegen noch am Abend im Hotel besucht. „Körperlich und mental war das ein schwerer Schlag für ihn“, so der Italiener. „Aber wir müssen dankbar sein – keine Brüche, keine bleibenden Schäden.“
Der betroffene Streckenabschnitt war zuvor bereits zweimal gefahren worden, dennoch kam es in der Abfahrt zum folgenschweren Zwischenfall. Mosca wollte den Kurs jedoch nicht als grundsätzlich gefährlich bezeichnen.
„Die Straße war eng, ja – aber wir kannten sie bereits. Ich vermute, dass an der Spitze ein Fahrfehler passiert ist, wahrscheinlich bei Mathias“, erklärte er. „Es ist schwer zu sagen, weil es keine TV-Bilder vom Sturz gibt – und vielleicht ist das auch besser so. Niemand sollte sehen müssen, wie Filippo dort lag.“
Mit dem Ausfall von Vacek und Baroncini verliert das Peloton zwei Fahrer – und wird zugleich einmal mehr an die realen Gefahren dieses Sports erinnert. Die Tour de Pologne geht weiter, doch die Bilder der dritten Etappe bleiben.