"Ich musste mich beeilen, um den Zieleinlauf von Urska zu sehen" - Tadej Pogacar freut sich über Dominanz gegen Jonas Vingegaard im Dauphiné

Radsport
Freitag, 13 Juni 2025 um 17:50
pogacar attack
Tadej Pogacar hat am Freitagnachmittag beim Critérium du Dauphiné 2025 eine seiner eindrucksvollsten Vorstellungen der Saison geliefert. Mit einem explosiven Antritt am Schlussanstieg in Combloux distanzierte er Jonas Vingegaard um eine ganze Minute – ausgerechnet an jenem Berg, an dem der Däne im Zeitfahren der Tour de France 2023 den entscheidenden Schritt zum Gesamtsieg gemacht hatte. Diesmal war das Terrain fest in Pogacars Händen, der nun die Gesamtführung übernommen hat.
„Wir hatten unseren eigenen Plan“, erklärte Pogacar nach der Etappe, „aber Visma ist am ersten Anstieg sofort Vollgas gefahren. Vor dem Start kannte ich die Côte de Domancy nicht wirklich – aber dann wurde mir klar, dass ich sie doch schon einmal gefahren bin. Da kamen Erinnerungen an bessere Zeiten hoch.“
Visma | Lease a Bike testete UAE Emirates früh, setzte die Konkurrenz unter Druck, und für einen Moment sah es aus, als könnten sie Pogacar und sein Team in Schwierigkeiten bringen. Doch in der steilen Rampe zum Ziel war Pogacar schlicht nicht zu halten – dank der beeindruckenden Vorarbeit seiner Teamkollegen, insbesondere Pavel Sivakov und Jhonatan Narváez, konnte er seine Attacke punktgenau setzen.
„Das Team war heute wirklich stark“, lobte Pogacar. „Pavel und Johnny waren unglaublich – eigentlich war die gesamte Mannschaft heute großartig. Ich habe mich gut gefühlt, also haben wir beschlossen, gleich zu Beginn des letzten Anstiegs alles zu geben. Wir hatten nichts zu verlieren – nur etwas zu gewinnen.“
Was folgte, war eine Demonstration: Pogacar ließ Vingegaard stehen, der Rest der Favoriten war bereits zuvor abgehängt worden – maßgeblich durch Narváez’ langes, hartes Tempo an der Spitze. „Ich fühlte mich richtig gut. Als ich attackierte, bin ich voll gegangen. Ich wusste, dass es von der Côte de Domancy bis zum Gipfel etwa 15 Minuten dauern würde – also musste ich danach mein Tempo etwas kontrollieren. Aber die Beine waren gut, und das Gefühl auch. Eine Minute Vorsprung – damit kann ich sehr zufrieden sein.“
Mit einer Minute und einer Sekunde Vorsprung auf Vingegaard – plus Zeitbonifikation – übernahm Pogacar souverän das Maillot Jaune. Der Vorsprung auf seinen Hauptkonkurrenten beträgt nun 43 Sekunden.
Auch die Zweifel nach seinem schwachen Zeitfahren sind damit erst einmal ausgeräumt. „Natürlich war das eine Sorge“, gibt Pogacar offen zu. „Ich verliere nicht gern im Zeitfahren – weder für mich noch fürs Team. Es ist ein Bereich, in dem wir uns noch verbessern wollen. Aber die Form stimmt, die Beine sind da, und jetzt geht es darum, die Kräfte für die Tour zu bewahren.“
Mit einem Augenzwinkern beendete der Weltmeister sein Statement: „Es war ein sehr harter, sehr heißer Tag. Und ich musste mich beeilen, um rechtzeitig den Zieleinlauf von Urska [Zigart] bei der Tour de Suisse zu sehen – aber ich habe es gerade noch geschafft.“
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