Primoz Roglic zählt nicht zu den Fahrern, die viel über Taktik oder Form sprechen – und nach der anspruchsvollen 11. Etappe des Giro d’Italia 2025 blieb er sich treu. Der Slowene hielt sich gegenüber den Medien bedeckt, obwohl der Renntag viele Fragen aufwarf – und nur wenige Antworten lieferte.
„Eine schwierige Etappe von Anfang an, besonders am ersten Anstieg. Wir hatten auch ein bisschen Glück, denn es begann erst nach der Ziellinie zu regnen“, sagte Roglic nach dem Ziel gegenüber dem slowenischen Sender RTVSLO. Viel mehr war dem
Red Bull - BORA - hansgrohe-Kapitän nicht zu entlocken.
Dabei war der Tag keineswegs ereignislos für Roglic. Am Anstieg nach San Pellegrino verlor er den Anschluss, als Egan Bernal attackierte und nur das UAE-Duo Ayuso und Del Toro folgen konnte. Erst die Nachführarbeit von Bahrain Victorious brachte Roglic zurück in die Favoritengruppe. Ob sein Rückstand auf eine taktische Entscheidung oder fehlende Beine zurückzuführen war, ließ er offen – und die Zweifel bleiben.
Auch am letzten Anstieg des Tages zeigte sich der Slowene ungewohnt passiv. Als Isaac del Toro attackierte und die Gruppe auseinanderzog, ließ sich Roglic erneut zurückfallen – und verzichtete später sogar auf den Sprint um wichtige Bonussekunden. Ein Kontrast zu den ersten Renntagen, als er solche Chancen noch konsequent nutzte.
Seine Zurückhaltung wirkt vor dem Hintergrund umso rätselhafter, da Roglic am Vortag beim Aufklärungszeitfahren in Pisa gestürzt war, dort aber dennoch Zeit auf seine Konkurrenten gutmachen konnte. Auf der 12. Etappe war davon nichts mehr zu sehen – stattdessen hielt sich der dreifache Vuelta-Sieger erneut im Hintergrund.
„Es war ein harter Tag, mit einem schwierigen Finish, aber wir waren die ganze Zeit dabei. Ich muss mich nach all den Schwierigkeiten noch ein wenig erholen. Aber ich bin zufrieden“, erklärte Roglic zum Abschluss.
Ob es sich bei seiner aktuellen Fahrweise um cleveres Energiesparen, verdeckte Schwäche oder reine Taktik handelt – das bleibt vorerst sein Geheimnis.