„Ich hatte einfach nicht die Beine, um es zu Ende zu bringen“ – Sarah Gigante kämpft sich durch bitteres Tour-Finale

Radsport
durch Nic Gayer
Sonntag, 03 August 2025 um 21:30
SarahGigante 2
Es war nicht das Ende, das sich Sarah Gigante oder ihr Team AG Insurance - Soudal Quick-Step gewünscht hatten. Die 24-jährige Australierin startete als Gesamtzweite in die letzte Etappe der Tour de France Femmes 2025 – und beendete sie als Sechste. Auf dem technisch anspruchsvollen Col de Joux Plane verlor sie in der Abfahrt entscheidende Sekunden und schließlich den Anschluss an die Favoritinnengruppe.
„Ich wurde in den technischen, langen Abfahrten schnell abgehängt“, sagte sie nach dem Rennen offen. Trotz des Rückschlags lächelte sie müde. „Ich habe mich den ganzen Tag nicht stark gefühlt – es wurde eine superharte, einsame Etappe.“

Die Schwäche am Berg – und eine Fahrt im Niemandsland

Die Etappe war der letzte Prüfstein einer ansonsten beeindruckenden Tour für Gigante. Das Team hatte früh das Tempo verschärft und gehofft, die Konkurrenz unter Druck zu setzen. Doch als es bergab ging, brach Gigantes bekannte Schwäche durch. Sie verlor den Kontakt, und die Zeitabstände wuchsen schnell.
„Meine Beine taten weh“, kommentierte sie mit einem Anflug von Galgenhumor. „Natürlich wollte ich aufs Podium. Aber ich habe alles gegeben. Und darauf kann ich stolz sein.“
Justine Ghekiere, belgische Meisterin und Gigantes treueste Helferin, zeigte sich selbstkritisch: „Wir waren nach der Joux-Ebene einfach nicht mehr genug für Sarah da. Schon am ersten Anstieg war es brutal. Ich musste abreißen lassen und wusste, dass ich den Joux Plane kaum schaffen würde.“

Kein Vorwurf, kein Groll – nur Zusammenhalt

Gigante jedoch machte niemandem Vorwürfe. „Nein, mein Team war fantastisch“, stellte sie klar. „Ich hatte einfach nicht die Beine, um es zu Ende zu bringen.“
Im Ziel lagen sich die beiden in den Armen – eine Geste, die mehr sagte als jedes taktische Resümee. Trotz der Enttäuschung überwog der Stolz auf das gemeinsam Erreichte.
„Wir werden nächstes Jahr wieder dabei sein“, so Gigante kämpferisch. „Ich denke, jeder hat gesehen, dass wir kein kleines Team mehr sind.“
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