Demi Vollering, Tour-Siegerin von 2023, musste sich bei der
Tour de France Femmes 2025 mit Platz zwei begnügen – und zeigte sich im Ziel von Châtel Les Portes du Soleil sichtlich enttäuscht. Nach einem beherzten Angriff auf der Schlussrampe verlor sie am Ende 3:42 Minuten auf Gesamtsiegerin
Pauline Ferrand-Prevot.
„Ich bin hierher gekommen, um Etappensiege und das Gelbe Trikot zu holen, aber ich habe beides nicht bekommen“, sagte Vollering offen. Schon nach der dritten Etappe stand ihr Start überhaupt auf der Kippe. Dass sie die Tour dennoch zu Ende fuhr – und mit diesem Einsatz – zeigt ihren Kampfgeist.
Ein riskanter Angriff, der alles entschied
Vollering versuchte alles: Sie attackierte sieben Kilometer vor dem Ziel – ein taktischer Schachzug, der Ferrand-Prevot zu ihrem entscheidenden Konter einlud. „Vielleicht hätte ich einfach bei Pauline bleiben sollen“, sagte Vollering selbstkritisch. „Aber ich musste es versuchen. So ist das im Radsport – man weiß erst hinterher, ob es die richtige Entscheidung war.“
Auch wenn ihr Risiko nicht belohnt wurde, war es genau die Art Aktion, die dem Rennen sportliche Klasse verlieh. Ferrand-Prevot nutzte den Moment, setzte sich ab und krönte sich zur ersten französischen Gesamtsiegerin in Gelb.
Mehr als Zahlen: Eine Tour mit Charakter
Vollering lobte ihre Konkurrentin fair: „Pauline war gestern schon stark und hat heute den Unterschied gemacht. Sie musste weniger arbeiten – aber sie war unglaublich gut.“ Trotz eigener Enttäuschung blickt die Niederländerin positiv auf den Zustand des Frauenradsports: „Der Sport ist in einer großartigen Verfassung. Es kommen so viele neue Talente nach.“
Auch wenn sie dieses Jahr nicht ganz oben auf dem Podium stand – Vollering hat erneut gezeigt, was sie ausmacht: Herz, Klasse und der Wille, nie aufzugeben. In Châtel hat sie vielleicht nicht gewonnen – aber sie hat wie eine Siegerin gekämpft.