„Ich habe mich in ein Loch gefahren“ - Adam Yates will 2026 wieder der Fixpunkt bei UAE sein

Radsport
durch Nic Gayer
Freitag, 19 Dezember 2025 um 8:00
AdamYates
Adam Yates wird ohne Zögern einräumen, dass 2025 nicht seine Saison war. Trotz drei UCI-Siegen schrumpfte die Rolle des 32-jährigen Briten in den entscheidenden Momenten von Tadej Pogacars exklusiver rechter Hand zum klassischen Berghelfer. Für den Tour-Dritten von 2023 ist das zu wenig. Im kommenden Jahr will Yates wieder der Fahrer sein, auf den sich die Stars von UAE in den Schlüsselphasen verlassen.
Der Auftakt verlief mit der erfolgreichen Titelverteidigung bei der Tour of Oman noch nach Plan. In den folgenden Monaten blieb Yates jedoch weit hinter seinen Möglichkeiten zurück, auch beim Giro d’Italia, wo Teamkollege Isaac del Toro auf der Schlussetappe dringend „einen Yates in Topform“ gebraucht hätte. Die Tour de France brachte keine echte Wende, selbst wenn Yates am Col de la Loze zumindest kurz seine Klasse aufblitzen ließ.

Selbstkritik statt Ausreden

„Letztes Jahr habe ich zu viel gemacht, ich war etwas übermotiviert, zu heiß, und habe mich in ein Loch gefahren“, sagte Yates bei einem Medientag gegenüber Reportern, darunter Domestique. „Ich bin gut in die Saison gestartet, aber danach habe ich nicht wirklich geliefert.“
Adam Yates beschloss die Saison mit einem Sieg bei der Trofeo Tessile & Moda
Adam Yates beschloss die Saison mit einem Sieg bei der Trofeo Tessile & Moda
Der Brite beschreibt offen, wie sich die Saison anfühlte: „Ich fühlte mich müde und etwas ausgelaugt, und so bin ich durch den ersten Teil der Saison gekommen. Gegen Ende kam ich wieder in Schwung, aber da ist es ein bisschen zu spät, die Rennen sind vorbei. Aber es ist eine Lehre, und hoffentlich bin ich nächstes Jahr etwas smarter, nutze mehr den Kopf als die Beine, und dann sehen wir weiter.“

Gleicher Plan für 2026

Trotz der überschaubaren Bilanz wollen UAE und Yates den Rennkalender nur behutsam verändern. Die wichtigste Neuerung ist der Start bei der Tour Down Under vor dem nächsten Anlauf auf einen Dreifachsieg bei der Tour of Oman. Für die Zeit nach dem 2.Pro-Rennen steht die Feinplanung noch aus, wie Yates erklärt.
„Wir müssen austüfteln, was wir zwischen Oman und dem Giro machen, aber wir finden etwas, das für mich passt und mich in Topform bringt“, sagte Yates. „Wenn ich in Topform bin, bin ich kein schlechter Radfahrer.“
Er ergänzt: „Normalerweise bin ich zu Saisonbeginn nicht schlecht, ich habe Oman zweimal gewonnen. Danach geht es darum, die Belastung zu steuern und die richtigen Dinge zu tun, um in Topform anzukommen. Ich bin den Giro nicht oft gefahren, vielleicht zweimal, also ist das nichts, was ich häufig gemacht oder gezielt angepeilt habe. Schauen wir mal.“

Fokus klar auf den Giro

Der klare Schwerpunkt liegt auf dem Giro d’Italia. Dort ist Yates als rechte Hand von Joao Almeida eingeplant und zugleich als mögliche Absicherung fürs Gesamtklassement.
„Er ist definitiv der absolute Leader, aber das Team will in jedem Rennen mehrere Optionen, und ich bin wohl eine davon“, sagt Yates. „Es gibt dort ein sehr langes Zeitfahren, also kein Idealprofil für mich. Gleichzeitig gibt mir das etwas mehr Freiheit, um in Ausreißergruppen zu gehen und ein bisschen Chaos zu stiften.“
Für Yates zählt vor allem eines: „Ich muss in der bestmöglichen Form anreisen, dann ergibt sich der Rest. Klar werde ich es fürs Gesamtklassement versuchen, aber das ist nicht Ziel Nummer eins. Es geht um Joao, und mit dem Zeitfahren dort hat er in solchen Rennen immer gut abgeliefert. Er ist der Leader, ich eher die Absicherung, und ich denke, das kann sehr gut funktionieren.“
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