"Ich fühle mich ins Visier genommen" - Jasper Philipsen befürchtet, dass die Deklassierung durch die Tour de France-Jury zukünftige Sprints ruinieren könnte

Radsport
Samstag, 06 Juli 2024 um 14:30
jasperphilipsen
Nach einer beeindruckenden Leistung bei der Tour de France 2023, bei der er vier Etappen gewann und das Grüne Trikot mit nach Hause nahm, konnte Jasper Philipsen diese Form bei der Ausgabe 2024 bisher nicht wiederholen.
Der Alpecin-Deceuninck-Sprinter, der auf der 6. Etappe im Massensprint vom 2. Platz verwiesen wurde, nachdem die Rennjury der Meinung war, Philipsen sei gefährlich von seiner Sprintlinie abgekommen und habe dadurch die Sicherheit seines Landsmannes Wout Van Aert gefährdet, befürchtet nun, dass er bei den Massensprints weiterhin ins Visier genommen wird, was die Hoffnungen des Belgiers auf einen Erfolg bei der Tour de France 2024 zunichte machen könnte:
"Es war eine große Ansammlung von Enttäuschungen, könnte man sagen", sagt Philipsen in den von Wielerflits gesammelten Zitaten. "Zunächst einmal ist man enttäuscht, weil man keine gute erste Woche hat und weil alles schief zu gehen scheint. Aber dann mussten ja noch diese beiden Nachrichten von der Jury kommen. Ich kann Ihnen sagen, dass ich nicht die ganze Zeit positiv geblieben bin. Vor allem, weil ich mir anfangs keines Fehlverhaltens bewusst war."
"Ich hatte zu keinem Zeitpunkt die Absicht, einen Kollegen zu gefährden. Deshalb haben mich diese Entscheidungen so hart getroffen", fährt Philipsen fort und zeigt sich besorgt darüber, wie sich dies auf seine Sprints in den kommenden zwei Wochen bei dieser Grand Tour auswirken könnte. "Nach dem, was am Donnerstag passiert ist, fühle ich mich sehr betroffen. In der Vergangenheit sind schon viel schlimmere Dinge passiert."
"Ich weiß, dass ich mich bei den anstehenden Sprintchancen nicht verkrampfen darf, aber das ist leichter gesagt als getan", resümiert der 26jährige, sechsfache Tour de France-Etappensieger mürrisch. "Bisher bin ich immer nur aus dem Bauch heraus gesprintet. Ich befürchte, dass so etwas schwieriger wird und ich bei einem solchen Schlusssprint noch bewusster auf meine Bewegungen achten muss."