"Ich erwarte, dass die Fahrer alles riskieren“ – Chris Froome in Erwartung seines Nachfolgers am Finestre

Radsport
Samstag, 31 Mai 2025 um 8:30
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Wird man nach den ikonischsten Grand-Tour-Triumphen der modernen Radsportgeschichte gefragt, fallen vielen Namen wie Mark Cavendishs rekordbrechender 35. Etappensieg bei der Tour de France, Tadej Pogacars "Raubzug" an der Planche des Belles Filles – aber vor allem: Chris Froomes legendärer Angriff beim Giro d’Italia 2018.
Vor sieben Jahren reiste Froome als amtierender Sieger sowohl der Tour de France als auch der Vuelta a España zum Giro, den er im selben Jahr gewinnen wollte – mit dem klaren Ziel, alle drei Grand Tours gleichzeitig zu dominieren. Doch bereits ab dem Auftakt in Israel verlor Froome viel Zeit, und erst ein Etappensieg am Monte Zoncolan auf der 14. Etappe ließ einen Hauch eines Comebacks erkennen.
Bei noch drei verbleibenden Etappen lag der Sky-Kapitän immer noch auf Rang vier – mehr als drei Minuten hinter dem dominanten Gesamtführenden Simon Yates. Um das Blatt zu wenden, wäre eine nahezu wundersame Leistung nötig gewesen. Und genau dann richtete Froome seinen Blick auf das französische Monster: den Colle delle Finestre.
Als Froome nach einem 80 Kilometer langen Solo in Bardonecchia ankam, war in der Gesamtwertung kein Stein auf dem anderen geblieben. Der Brite war wieder ganz oben angekommen, während sein Landsmann Simon Yates völlig einbrach und eine halbe Stunde verlor. Jetzt, Jahre später, feiert der mythische Anstieg sein großes Comeback beim Giro d’Italia.
„Es war mein unvergesslichster Tag überhaupt auf dem Rad, besonders im Vergleich zu meinen anderen Siegen“, sagte Froome gegenüber WielerFlits und CyclingNews. „So früh anzugreifen … Das kannte man damals kaum. Aber heute ist das fast normal – mein Teamkollege Frigo hat’s auch gemacht (Etappensieg bei der Tour of the Alps nach einem 78-km-Solo, Anm.).“
„Vielleicht war diese Etappe der Anfang von etwas Neuem im modernen Radsport“, lacht er. „Nein, nur ein Scherz. Aber man sieht schon, dass Ernährung heute eine viel größere Rolle spielt – das hat sich stark verändert. Ich musste auch damals genau auf meine Ernährung achten, um so eine Leistung abrufen zu können.“
Und wie lautet seine Prognose für den kommenden Samstag, wenn die Corsa Rosa erneut am Finestre entschieden wird? „Die dritte Giro-Woche ist immer brutal, aber diese Etappe ragt sogar unter diesen noch heraus. Ich erwarte wirklich, dass die Fahrer hier alles riskieren werden.“
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