Adam Hansen ist seit März 2023 Vorsitzender der CPA-Fahrergewerkschaft. Der australische Ex-Profi hat in diesem Jahr viele kontroverse Momente erlebt und musste einige Entscheidungen treffen, die nicht immer leicht akzeptiert wurden. Eine davon war der Einbau der vieldiskutierten Schikane vor der Trouée de Arrenberg bei
Paris-Roubaix. Zum Beispiel wurde der spätere Sieger
Mathieu van der Poel der Beschwerde halber auf seinem X-Account aktiv - etwas, das Hansen nicht gerne sah:
"Als wir mit den Fahrern darüber sprachen, waren sie sich einig, und so dachten wir: Wie können wir das Rennen am Eingang von Arenberg verlangsamen?", erklärt Hansen gegenüber Relevo. "Und so sind wir auf die Idee mit der Schikane gekommen, auch wenn sie eine der Alternativen war, die wir angeboten haben. Als wir der Rennleitung die Optionen zeigten, sagten sie innerhalb einer Minute: 'OK, das ist es.' Sie haben uns sofort Bilder von der Schikane geschickt. Sie haben selbst an alles gedacht!"
"Bei der Flandern-Rundfahrt traf ich zum ersten Mal den Sportdirektor von
Alpecin-Deceuninck, mit dem ich bis dahin noch nicht gesprochen hatte. Es fiel mir auf, dass alle schon Bescheid wussten. Sie scherzten: 'Du wirst Roubaix ein bisschen länger machen, nicht wahr?' Ich kam an und sagte ihnen, dass ich wollte, dass sie den Fahrern Bescheid geben, wie es weitergehen würde. 'Kein Problem', sagte mir auch der Mann von Alpecin-Deceuninck. Das hat er mir jedenfalls versprochen."
Das sei aber nie passiert, erklärt Hansen: "Irgendwann teilte Van der Poel dann diesen Tweet und ich dachte: 'Scheiße, sie haben es ihm nicht gesagt'. Ich habe dann die Nummer von Mathieu bekommen und ihm die ganze Geschichte erzählt. Dann hat mir auch der Sportdirektor wieder geschrieben, mit der Nachricht, dass alles sehr überstürzt war. Das hat mich wütend gemacht."
Am Ende ging alles gut aus, auch zwischen Van der Poel und Hansen. "Er hat es verstanden", sagte der Australier. "Er hat mir sogar gesagt, dass er sowieso nie gerne direkt in den Wald geht. Vielleicht hätte er eine der Alternativen vorgezogen, aber ich habe ihm dann gesagt, dass wir das nächstes Jahr machen können. Rückblickend ist es ein bisschen schade, wie das alles gelaufen ist. Dem Sportdirektor zu vertrauen, war, wie gesagt, ein großer Fehler von mir, und ich denke, wir haben dafür einen sehr hohen Preis bezahlt."