Wenn am 9. Mai der Giro d’Italia 2025 startet, richtet sich der Blick vieler Experten auf ein mögliches Duell: Primoz Roglic gegen Juan Ayuso. Zwei Generationen, zwei Philosophien – aber laut dem niederländischen Radsport-Analysten Thijs Zonneveld gibt es einen klaren Favoriten.
„Ich erwarte ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen“, sagt Zonneveld, Ex-Profi und heute Eurosport-Experte. „Aber mein Tipp ist Roglic. Er war auf der letzten Etappe der Katalonien-Rundfahrt stärker als Ayuso – vor allem an den kurzen, giftigen Anstiegen rund um Barcelona.“
Roglic: Erfahrung trifft auf Klasse
Der 34-jährige Slowene, fünffacher Grand-Tour-Sieger, wird von einem eingespielten Red Bull - BORA - hansgrohe-Team unterstützt, das mit Dani Martínez und Giro-Sieger Jai Hindley starke Helfer ins Rennen schickt. Zwar war das Frühjahr nicht optimal, doch Zonneveld ist überzeugt: „Wenn Roglic in Form kommt, würde ich mein Geld auf ihn setzen.“
Auch psychologisch sieht er klare Vorteile: „Er ist mental extrem stabil. Wenn es stürmt, schüttet oder es mal richtig kracht – Roglic bleibt ruhig. Ayuso hingegen kann in solchen Momenten zum Jammerlappen werden.“
Zonnevelds Kollegin Jip van den Bos sieht das anders – zumindest teilweise. „Ayuso hat noch Luft nach oben. Er ist erst 22, aber fährt eine überragende Saison. Er hat Tirreno-Adriatico gewonnen und ist gereift.“
Sein Team, das UAE Team Emirates – XRG, ist mit Stars wie Adam Yates, Jay Vine und Isaac Del Toro exzellent besetzt. „Das ist kein Fragezeichen – eher ein Ausrufezeichen“, sagt van den Bos. „Wenn Ayuso kühlen Kopf bewahrt, kann er jeden schlagen.“
Duell mit offenem Ausgang
Was Ayuso an Erfahrung fehlt, macht er mit Explosivität und Technik wett. Was Roglic an Frische abgeht, gleicht er mit Übersicht und Routine aus. Die Bühne ist bereitet für einen epischen Kampf um Rosa – zwischen dem gestandenen Champion und dem hungrigen Herausforderer.