„Genau das, was ich gebraucht habe“ – Van der Poel startet mit breiter Brust in die MTB-Saison

Radsport
Montag, 25 August 2025 um 7:00
MathieuVanDerPoel
Mathieu van der Poel verließ die Renewi Tour zwar ohne Gesamtsieg, doch sein Etappenerfolg und seine aggressive Fahrweise bewiesen, dass er weiterhin in der herausragenden Form ist, die wir schon während der Tour de France 2025 gesehen haben. Für den Niederländer war es der erste Wettkampf seit seinem vorzeitigen Ausstieg aus der Tour – und er zeigte eindrucksvoll, dass seine Kondition stimmt. Zwar konnte er nicht verhindern, dass Arnaud De Lie den Gesamtsieg einfuhr, doch seine Auftritte ließen keinen Zweifel daran, dass er bestens gerüstet ist. Nun richtet sich sein Fokus voll auf die Mountainbike-Saison, die mit dem Weltcup in Les Gets und den Weltmeisterschaften in Crans-Montana beginnt.
Van der Poel selbst gestand, dass er bei der Renewi Tour ans Limit gehen musste: „Ich habe beim ersten Sprint alles gegeben, aber ich war am Limit. Auch in Geraardsbergen habe ich gemerkt, dass ich schnell auf Anschlag war.“ Ihm war klar, dass er De Lie nur durch ein hartes Rennen schlagen konnte. „Um hier zu gewinnen, musste ich es schwer machen. Ich habe gehört, dass Arnaud ein paar Mal gestürzt ist.“ Doch am Ende drehte der Belgier den Spieß um und sicherte sich die Gesamtwertung. „Es ist erstaunlich, dass er das noch geschafft hat“, sagte van der Poel nach seinem zweiten Platz anerkennend.
Van der Poel
Für Alpecin-Deceuninck stand bei der Rundfahrt nicht allein das Ergebnis im Vordergrund, sondern vor allem die Vorbereitung auf Van der Poels Offroad-Ziele. Sportdirektor Christoph Roodhooft erklärte: „Das Ende der Saison rückt näher – das merkt man auch am Rest des Feldes. Die Renewi Tour war Teil eines klaren Plans, um Mathieu auf die Mountainbike-Rennen einzustimmen.“ Van der Poel selbst bestätigte: „Ich bin positiv gestimmt, was meine Form angeht. Das war genau das, was ich brauchte. Die Belastungen im Finale ähneln sehr denen eines Mountainbikerennens.“
Die Umstellung auf das Mountainbike bleibt dennoch eine Herausforderung: „Ich bin vorher ein paar Mal gefahren, um mich an die Position zu gewöhnen. Das ist die größte Umstellung. Die Technik kommt, sobald ich die Strecke ab Mittwoch jeden Tag fahren kann. Das hat schon im Mai in Nove Mesto funktioniert – nur hoffe ich diesmal, dass ich ins Ziel komme.“
Eine weitere Hürde ist die Startaufstellung. „Ich werde nur aus der vierten Reihe starten, und beim Mountainbike ist der Start noch entscheidender als beim Cross. Meine Chancen auf den WM-Titel sind gering, aber ich glaube, dass ich in dieser Woche körperlich einen Schritt gemacht habe. Jetzt brauche ich ein paar Tage Ruhe, und dann wird Les Gets der wirkliche Test.“
Roodhooft zeigt sich überzeugt: „Mathieu macht sich gut. Es gab nie Zweifel, aber er war lange nicht mehr im MTB-Einsatz – das holen wir jetzt nach. Am Mittwoch geht es nach Les Gets.“ Dort wird er sich beweisen müssen, vor allem nach seinem enttäuschenden Auftritt in Nove Mesto im Mai, als er nach zwei schweren Stürzen früh ausschied. Für einen sonst so dominanten Fahrer war das ein seltener Moment der Verwundbarkeit.
Diese Rückschläge verdeutlichen, dass selbst ein Ausnahmeathlet wie Van der Poel die Umstellung auf das Mountainbike nicht im Vorbeigehen meistert. Doch seine Form auf der Straße deutet klar darauf hin, dass er bereit ist. Die Renewi Tour war für ihn kein verlorenes Rennen, sondern die perfekte Vorbereitung. Nach einer kurzen Erholungspause richten sich nun alle Augen auf Les Gets – und auf die Frage, ob er im Regenbogentrikot einen weiteren Meilenstein setzen kann.
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