Tadej Pogacar hat sich in der ersten Woche der
Tour de France 2025 nahezu fehlerfrei präsentiert. Der Slowene wirkte souverän, kontrollierte jede Situation und parierte sämtliche Angriffe von
Jonas Vingegaard und Team
Visma - Lease a Bike mit beeindruckender Leichtigkeit. Doch nun könnte sich die Kräfteverteilung im Kampf um das Gelbe Trikot verschieben – so zumindest die Einschätzung des früheren US-Profis Tyler Hamilton.
Grund für diese Neubewertung ist der Ausfall von
Joao Almeida, der die Tour nach einem Sturz auf der 9. Etappe verlassen musste. „Der Verlust von Almeida ist ein schwerer Schlag für die UAE“, sagte Hamilton in seiner Analyse für den dänischen TV-Sender TV2. „Mit ihm waren die Teams nahezu ausgeglichen. Ohne ihn liegt der Vorteil jetzt bei Visma.“
Pogacar ohne rechte Hand – Yates unter Druck
Am Montagnachmittag geht es in der 10. Etappe erstmals ins Hochgebirge. Für Hamilton steht fest: Der Ausfall Almeidas trifft Pogacar härter, als es auf den ersten Blick scheint. „Das ist das schlimmstmögliche Szenario – abgesehen davon, dass Pogacar selbst stürzt“, so der 54-Jährige. „Er hat seine rechte Hand verloren, nun wird der Druck auf Adam Yates enorm.“
Auch die emotionale Reaktion Pogacars sei bezeichnend gewesen. „Ich habe mir sein Interview nach der Etappe angehört – er klang ehrlich betroffen“, sagte Hamilton. „Man hat an seiner Stimme gehört, wie viel ihm der Verlust Almeidas bedeutet. Das ist ein Rückschlag, den man nicht unterschätzen darf.“
Hamilton erwartet, dass das
UAE Team Emirates - XRG auf der Etappe nach Le Mont Dore deutlich defensiver agieren wird als bisher. „Ich könnte mir vorstellen, dass sie das Trikot heute sogar abgeben – an jemanden, den sie in den Alpen oder Pyrenäen wieder zurückholen können. Es wäre ein kluger Schritt.“