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Movistar Team befindet sich nach einem enttäuschenden Wochenende vor der Vuelta a España 2025 auf der Suche nach Form, Ergebnissen und – vor allem – Selbstvertrauen. Als einziges spanisches Team in der WorldTour hatten sich die Erwartungen an die Clásica de San Sebastián und den Circuito de Getxo deutlich anders angehört. Doch statt Aufbruchsstimmung herrscht nun Ratlosigkeit.
Klassiker-Desaster in San Sebastián
Die Clásica San Sebastián am Samstag, dem 2. August, endete für Movistar in einem Debakel. Kein Fahrer schaffte den Sprung in die Ausreißergruppe, das Team war im gesamten Rennverlauf unsichtbar. Der bestplatzierte Fahrer war Pablo Castrillo, der als 35. mit 3:15 Minuten Rückstand ins Ziel kam – gemeinsam mit jungen Namen wie Tijmen Graat (Visma | Lease a Bike) und Gianmarco Garofoli (Soudal Quick-Step). Hoffnungsträger Jefferson Cepeda kam nur als 73. mit über 7 Minuten Rückstand ins Ziel. Selbst für seine Verhältnisse war das Resultat enttäuschend, denn die Strecke hätte ihm liegen können.
Antonio Pedrero war der einzige weitere Fahrer, der die Ziellinie erreichte – auf Platz 78, mit 8:57 Minuten Rückstand. Die restlichen Teamkollegen, darunter auch Nairo Quintana und Michel Hessmann, gaben früh auf. Einziger Lichtblick: Gregor Mühlberger, der noch eine starke Tour de France (Platz 17) hinter sich hat, könnte auf mehr hoffen lassen – doch in San Sebastián war auch er chancenlos.
Getxo: Ein kleiner Lichtblick – aber nicht viel mehr
Am Sonntag in Getxo lief es etwas besser, aber wirklich überzeugend war es auch dort nicht. Immerhin: Alle Movistar-Fahrer erreichten diesmal das Ziel. Bester war Jon Barrenetxea, der im Vorjahr hier noch gewann und diesmal als Siebter die einzige Top-10-Platzierung des Teams an diesem Wochenende einfuhr – 22 Sekunden hinter Tagessieger Isaac del Toro.
Antonio Pedrero fuhr erneut solide (Platz 29), vor Diego Pescador (36.) und Jorge Arcas (39.). Aktivster Fahrer des Tages war Orluis Aular, der sich gemeinsam mit Quinn Simmons über viele Kilometer in der Fluchtgruppe hielt – am Anstieg nach Pike war aber auch für ihn Schluss. Er fiel zurück und erreichte das Ziel auf Platz 54.
Letzter Movistar-Fahrer im Ziel war erneut Gregor Mühlberger (Platz 67), gemeinsam mit zahlreichen Fahrern aus ProTeams und Continental-Teams, ganze 6:49 Minuten hinter dem jungen Mexikaner Isaac del Toro.
Jon Barrenetxea war der beste Movistar-Team-Fahrer auf dem Getxo Circuit 2025.
Analyse & Ausblick: Formkrise oder Zwischenphase?
Für Movistar war dieses Wochenende mehr als nur ernüchternd. Besonders die Leistung bei der WorldTour-Clásica San Sebastián wirft Fragen auf – sowohl zur Taktik als auch zur Form einzelner Fahrer. Mit Blick auf die Vuelta a España, die am 23. August in Turin beginnt, und die bevorstehenden Etappenrennen wie die Polen-Rundfahrt und die Vuelta a Burgos, muss dringend eine Leistungssteigerung her.
Ein Hoffnungsschimmer: Das Potenzial im Team ist zweifellos vorhanden. Die Frage ist, ob es rechtzeitig zum Saisonhöhepunkt abgerufen werden kann. Denn eins ist klar: In der aktuellen Form wird Movistar bei der Vuelta bestenfalls Statist sein – und das kann nicht der Anspruch eines Teams mit solch langer Grand-Tour-Tradition sein.