„F*ck around and find out“ – Thijs Zonneveld kritisiert chaotische Sturzserie bei Tour-Etappe scharf

Radsport
durch Nic Gayer
Dienstag, 08 Juli 2025 um 11:03
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Die 3. Etappe der Tour de France 2025 endete in einem massiven Sturzchaos, das heftige Kritik vom niederländischen Journalisten Thijs Zonneveld nach sich zog. Im Podcast „In De Waaier“ machte Zonneveld den Veranstalter ASO und den Weltverband UCI für die gefährliche und unverantwortliche Streckenplanung verantwortlich.
Jasper Philipsen musste nach einem Sturz beim Zwischensprint aufgeben, auch Jordi Meeus und Remco Evenepoel gerieten auf der unübersichtlichen Zielgeraden in das Durcheinander. „Das war wirklich ein einziges großes Durcheinander“, sagte Zonneveld. „Leider war es ein Durcheinander, das man schon seit zwei oder drei Tagen kommen sehen konnte.“

"Man macht einen Scheißdreck, und das ist das Ergebnis"

Kritisch hob er eine Verengung der Straße drei Kilometer vor dem Ziel hervor, bei der die Fahrer von acht oder neun Spuren auf eine einzige wechseln mussten – ein bekanntes Risiko, das durch aufgestellte Absperrungen noch verschärft wurde. Der letzte Kilometer mit einer scharfen Schikane bot keinen Spielraum für Fehler. „Man kann genau zeichnen, wo es passiert: beim Übergang durch die Schikane von rechts nach links – dort kracht es dann links. F*ck around and find out. Man macht einen Scheißdreck, und das ist das Ergebnis.“
Zonneveld wirft ASO und UCI mangelnden Schutz der Fahrer vor und sieht die Teams zunehmend in der Pflicht, selbst aktiv zu werden – bis hin zu rechtlichen Schritten gegen den Veranstalter. „Die ASO wird es nicht tun, die UCI wird es nicht tun, denen ist das egal. Die Teams müssen es in die Hand nehmen, sonst ändert sich nichts. Vielleicht klagen sie die ASO irgendwann.“
Der Journalist räumt ein, dass so ein Vorgehen zu Sanktionen führen könnte: „Dann sagt die ASO nächstes Jahr: Kommt nicht mehr, und dann gibt es Krieg. Aber ich weiß nicht, was sonst der Auslöser sein soll.“
Die Verantwortung liege klar bei beiden: „Die ASO darf das nicht einfach durchziehen, und die UCI muss das genehmigen. Beiden ist es einfach scheißegal.“
Zonneveld beklagt die immer gleichen Muster bei gefährlichen Etappen und die Resignation der Fahrer. Trotz der Risiken stecken diese oft in der Zwickmühle, gerade bei einer Tour mit wenigen echten Sprintchancen. „Es gibt vier Sprintchancen, die erste war eine Fan-Etappe, also bleiben drei. Soll man da als Profi sagen: Wir machen nicht mit? Das ist Aufgeben vor dem Start, und das sollte man den Fahrern nicht anlasten.“
Zum Abschluss fordert Zonneveld mehr Verantwortungsbewusstsein von den Mächtigen im Radsport: „Die reichste und mächtigste Partei im Radsport und die Regelmacher schauen heute nur auf Vögel und Blätter, anstatt zu sagen: Dieser Sprint ist nicht sicher. Das ist das Problem.“
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