"Es würde mich nicht überraschen, wenn nur zwanzig Fahrer das Ziel erreichen" - Ruandas Nationaltrainer gibt eine Vorschau auf die Strecke der Weltmeisterschaft 2025

Radsport
durch Nic Gayer
Donnerstag, 03 Oktober 2024 um 8:00
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Die Aufregung nach den umstrittenen Weltmeisterschaft in Zürich hat sich noch nicht gelegt, aber viele freuen sich bereits auf die erste afrikanische Straßenrad-Weltmeisterschaft überhaupt. Und die Organisatoren aus Ruanda haben einen brutalen Kurs vorbereitet, der verspricht, das Feld in Stücke zu reißen, wobei der Sieger der Unverwüstlichste von allen sein wird.
Nationaltrainer David Louvet muss dafür sorgen, dass sich die ruandischen Fahrer im nächsten Jahr im eigenen Land nicht blamieren. "Jeder kennt die Mur de Kigali mit ihren Kopfsteinpflastern und super steilen Anstiegen. Nächstes Jahr ist es noch früh im Rennen, aber es wird sehr hart werden. Es würde mich nicht wundern, wenn nur zwanzig Fahrer das Ziel erreichen", sagt er gegenüber NOS.
Auch wenn die Mur de Kigali (0,4 km à 11 %) in Kombination mit dem Berg Kigali (5,9 km à 6,9 %) nur ein einziges Mal auf den letzten 100 Kilometern zu bewältigen sein wird (kommt uns bekannt vor), so wird die lokale Strecke, die 15 Mal befahren wird, mit der Cote de Kigali Golf (0,8 km à 8,1 %) und der Cote de Kimihurura (1,3 km à 6,3 %) schon für sich genommen eine Herausforderung darstellen. Die insgesamt fast 5500 Höhenmeter werden sowohl die Beine als auch den Mut auf eine harte Probe stellen. Und dabei rechnen wir mit idealem Wetter.
Eine weitere wichtige Person für den ruandischen Radsport ist Félix Sampona. Der Mann stand lange Jahre an der Spitze der Entwicklung des Landes, bevor er im Hinblick auf 2024 eine Assistentenrolle für den neuen Nationaltrainer Louvet übernahm. "Für Ruanda ist die Weltmeisterschaft von enormer Bedeutung", sagt er. "Sie ist eine Chance für uns, zu zeigen, wer wir sind. Und von unserer Geschichte zu erzählen."
Auf diese Geschichte ist man in Ruanda nicht gerade stolz, denn der Völkermord vor 30 Jahren ist noch in lebhafter Erinnerung. Doch mit gemeinsamen Anstrengungen tun die Ruander ihr Bestes, um ein neues, besseres Kapitel in ihrer Geschichte zu schreiben. Die Weltmeisterschaft 2025 ist ein Lichtblick für das ostafrikanische Land. Ein Einzelergebnis wäre zu viel verlangt, aber selbst eine Meisterschaft, die reibungslos und ohne größere Zwischenfälle fährt und viele Zuschauer anlockt (wie es die Tour du Rwanda Jahr für Jahr schafft), wäre ein großer Erfolg.