„Es wäre schön gewesen, bei G zu sein" - Kwiatkowski beklagt eine Verletzung, die seine Pläne durch die verpasste Party in Cardiff verändert

Radsport
Samstag, 06 September 2025 um 9:00
MichalKwiatkowski
Mit dem Abschied von Geraint Thomas und Salvatore Puccio wird Michal Kwiatkowski ab 2026 wohl der Fahrer mit den meisten Jahren im Trikot der Ineos Grenadiers sein. Der Pole, seit seinem Wechsel 2016 fester Bestandteil des damaligen Team Sky, hat mit der Mannschaft nicht nur eigene Siege gefeiert, sondern war auch Schlüsselfigur bei historischen Erfolgen wie Thomas’ Tour-de-France-Sieg 2018. „Sein Teamkollege zu sein, war für mich und viele andere enorm motivierend“, betonte Kwiatkowski im Gespräch mit Cyclingnews.

Respekt für Thomas

Besonders bewegend war für den Weltmeister von 2014 der Rücktritt von Thomas, der seine Karriere in Cardiff auf heimischem Boden beendete. „Ich bin ein bisschen neidisch, nicht darauf, dass Geraint zurücktritt, sondern auf alles, was er in seiner Karriere erreicht hat“, sagte Kwiatkowski. „Er beendet sie zu seinen Bedingungen, und viele Fahrer wären wohl gern in seiner Lage. Er sollte sehr stolz auf sich sein.“

Eine schwierige Saison

Für Kwiatkowski selbst verlief 2025 nicht nach Plan. Eine Knieverletzung bei den Strade Bianche zwang ihn zur langen Pause, ehe er erst im Sommer zur Clásica San Sebastián und zur Tour de Pologne zurückkehrte. Krankheiten warfen ihn erneut zurück, sodass er auf einen Start bei der Tour de France und der Tour of Britain verzichten musste. Damit verpasste er auch die letzte Gelegenheit, Seite an Seite mit Thomas auf britischem Boden zu fahren. Stattdessen fand er sich in der Vuelta a España wieder – in einer Helferrolle für Egan Bernal.
„Es wäre schön gewesen, am Sonntag in Cardiff bei Geraints Abschied dabei zu sein“, gestand der Pole, „aber ich bin froh, hier bei der Vuelta dabei zu sein. Mein Tag kann kommen oder nicht, aber bereuen werde ich es nicht.“

Blick nach vorne

Nach der Vuelta richtet sich Kwiatkowskis Fokus bereits auf 2026. Mit spürbarem Ehrgeiz kündigte er an, möglichst viele Renntage bestreiten zu wollen, darunter die Kroatien-Rundfahrt, die Tour of Guangxi und die italienischen Herbstklassiker. Die Weltmeisterschaft in Ruanda jedoch streicht er bewusst aus seinem Kalender: „Nur um teilzunehmen, fahre ich nicht. Wenn ich starte, will ich bei 100 Prozent sein.“

Erinnerungen an Ponferrada

Ein nostalgischer Moment wartet dennoch: Die 17. Vuelta-Etappe führt durch Ponferrada, wo Kwiatkowski 2014 Weltmeister wurde. „Es wird schön sein, wieder dort durchzufahren“, meinte er lächelnd. „Nur hoffentlich regnet es diesmal nicht.“
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