Isaac del Toro begeistert Experten: „Es ist nicht übertrieben, ihn mit Pogacar zu vergleichen – er kann fast jedes Rennen gewinnen"

Radsport
Samstag, 25 Oktober 2025 um 16:45
Isaac del Toro
Isaac del Toro gilt seit geraumer Zeit als einer der kommenden Allround-Stars des Radsports. Doch nach einer Saison mit 16 Siegen, einem Podiumsplatz beim Giro d’Italia und einem Rang unter den Top 3 der UCI-Weltrangliste fehlen selbst erfahrenen Beobachtern langsam die Superlative.
Laut Emil Axelgaard, Radsportanalyst bei TV 2 Sport, ist der kometenhafte Aufstieg des 21-jährigen Mexikaners inzwischen so beeindruckend, dass Vergleiche mit Tadej Pogacar kaum noch übertrieben wirken.
„Es ist nicht unangemessen, ihn mit Pogacar zu vergleichen“, erklärt Axelgaard in einer Analyse für TV 2 Sport. „Natürlich ist er noch nicht auf dem Niveau des Slowenen, aber er besitzt dieselbe außergewöhnliche Vielseitigkeit. Es gibt nichts, was er nicht kann: Er ist explosiv, sprintstark, kommt über lange Anstiege – und als er sein erstes richtiges Zeitfahren bei der Volta ao Algarve 2024 bestritt, überraschte er alle, indem er Vierter wurde, noch vor Spezialisten wie Filippo Ganna.“

"Gebaut für hügelige Eintagesrennen, kann aber alles gewinnen"

Axelgaard ist überzeugt, dass Isaac del Toros Vielseitigkeit ihn unter den Nachwuchsfahrern einzigartig macht. Der UAE-Team-Emirates-XRG-Profi, der ursprünglich aus dem Cyclocross stammt, vereint technische Präzision, Explosivität und Ausdauer – Qualitäten, die ihm erlauben, sich auf nahezu jedem Terrain zu behaupten.
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„Er kann realistisch betrachtet fast jede Art von Rennen ins Visier nehmen“, erklärte Axelgaard. „Zwar ist es im Moment schwer vorstellbar, dass er sich auf Kopfsteinpflasterrennen wie die Flandern-Rundfahrt oder Paris–Roubaix konzentriert – obwohl Flandern vielleicht nicht völlig außerhalb seiner Reichweite liegt –, doch ist er prädestiniert für hügelige Eintagesrennen. Gleichzeitig hat er bewiesen, dass er bei großen Rundfahrten und einwöchigen Etappenrennen bestehen kann. In diesem Jahr hat er praktisch jede Art von Rennen gewonnen – mit Ausnahme der Grand Tours, wo er sich beim Giro immerhin mit dem zweiten Platz begnügen musste.“
Del Toros Saison 2025 war tatsächlich ein eindrucksvolles Schaufenster seiner Bandbreite: Er triumphierte beim Giro della Toscana, der Trofeo Matteotti und dem Giro del Veneto und glänzte zudem beim Giro d’Italia, wo er zehn Tage im Rosa Trikot fuhr und einen spektakulären Etappensieg in Bormio feierte.

Verbesserungswürdige Bereiche - aber nur wenige Einschränkungen

Trotz seiner beeindruckenden Ergebnisse sieht Axelgaard beim jungen Mexikaner noch zwei entscheidende Entwicklungsfelder.
„Seine Zeitfahrqualitäten sind gut, aber noch nicht auf dem Niveau von Pogacar, Vingegaard oder Evenepoel“, erklärte er. „Und beim Giro hat man gesehen, dass er auf den ganz langen Bergetappen mit mehreren schweren Anstiegen noch an seine Grenzen stößt – ein Eindruck, der sich auch bei der Lombardei-Rundfahrt bestätigt hat. Das sind zwei Schlüsselbereiche, die letztlich bestimmen werden, wie großartig er bei einer Grand Tour wirklich werden kann.“
Doch trotz dieser Einschätzung glaubt Axelgaard, dass del Toro auf dem besten Weg ist, auch diese Hürden zu überwinden.
„Angesichts seines zweiten Platzes beim Giro in diesem Jahr gibt es kaum Zweifel, dass er diese Lücken bald schließen wird“, so der Experte. „Er hat gezeigt, dass er das Talent, die Einstellung und die Lernfähigkeit besitzt, um schon bald zu den absoluten Ausnahmefahrern des Pelotons zu gehören.“
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