Jonas Vingegaard wird bei den Straßenweltmeisterschaften in Ruanda nicht an den Start gehen. Der zweifache Tour-de-France-Sieger bestätigte zu Wochenbeginn, dass er sein lang erwartetes WM-Debüt verschiebt. Stattdessen richtet der Däne seinen gesamten Fokus auf die Vuelta a España, wo er als Topfavorit auf das Rote Trikot gilt.
Ursprünglich war ein erneutes Duell mit Tadej Pogacar geplant, das nach der
Tour de France auf den WM-Straßen fortgesetzt werden sollte. Doch wie Pogacar, der seine Teilnahme an der Vuelta absagte, um den Weltmeistertitel zu verteidigen, sagt nun auch Vingegaard den Start in Ruanda ab. Damit müssen die Fans auf das nächste direkte Kräftemessen der beiden Dauerrivalen bis 2026 warten.
Holm glaubt an Skjelmoses große Chance
Für den früheren Profi Brian Holm ist Vingegaards Entscheidung kein Rückschlag, sondern eine Gelegenheit. In seinem Podcast fand er deutliche Worte: „Als ich das hörte, dachte ich: Halt die Klappe – es ist gut, dass er nicht fährt. Denn jetzt gewinnt Skjelmose.“
Holm kritisierte zudem, dass
Mattias Skjelmose bei der WM in Glasgow nicht die Unterstützung bekam, die er seiner Meinung nach verdient hätte: „Sie haben sein Talent nicht optimal genutzt. Ich denke, er hätte dort Weltmeister werden können.“
Ohne Vingegaard sieht Holm nun die perfekte Chance für seinen Landsmann. „Es ist ein Freifahrtschein. Er hat die Kraft und bereitet sich optimal vor. Während andere bei der Vuelta oder in Kanada unterwegs sind, setzt Skjelmose auf Höhentraining – die beste Vorbereitung überhaupt. Ich glaube wirklich, dass er Weltmeister werden kann.“
Der Rückzug von Vingegaard löste unter Fans und Experten kontroverse Reaktionen aus. Der 27-Jährige reagierte gewohnt direkt: „Ich werde nicht zur
Weltmeisterschaft fahren. Das passt nicht in meinen Zeitplan. Ich konzentriere mich auf die Europameisterschaften.“
Auf die Frage, wie er mit Kritik an seiner Entscheidung umgehe, antwortete Vingegaard kühl: „Die Leute haben das Recht auf ihre Meinung. Ich habe genauso das Recht, mich nicht dafür zu interessieren. Ich habe meine Gründe – und das sollte man respektieren.“
Historisches Rennen in Ruanda
Die Straßenweltmeisterschaften 2025 schreiben Geschichte: Zum ersten Mal findet das Großereignis auf afrikanischem Boden statt. Das anspruchsvolle Männer-Eliterennen führt über 267,5 Kilometer und summiert 5.475 Höhenmeter – eine der härtesten WM-Strecken aller Zeiten.
Ohne Vingegaard rückt ein Name automatisch in den Fokus: Titelverteidiger Tadej Pogacar. Der Slowene geht als klarer Favorit auf das Regenbogentrikot ins Rennen. Ob Mattias Skjelmose tatsächlich die Rolle des Herausforderers übernehmen kann, bleibt die spannendste Frage – und für die dänischen Fans die große Hoffnung.