„Es ist das einzige große Rennen, das mir fehlt“ – Egan Bernal peilt Vuelta-Comeback und Grand-Tour-Triple an

Radsport
Dienstag, 05 August 2025 um 16:15
eganbernal
Egan Bernal hat in jungen Jahren bereits Geschichte geschrieben: 2019 gewann er als erster Südamerikaner die Tour de France, 2021 folgte der Triumph beim Giro d’Italia. Doch ein schwerer Unfall Anfang 2022 änderte alles. Der Kolumbianer überlebte nur knapp – und kämpfte sich in den Profisport zurück. Nun nimmt er bei der Vuelta a España 2025 das nächste große Ziel ins Visier.
„Ich denke, die Vorbereitung war großartig“, sagte Bernal im Gespräch mit der spanischen Zeitung AS. Nach dem Giro gönnte er sich zehn Tage Erholung in Europa, bevor er in Kolumbien das Training für sein großes Ziel wieder aufnahm: „Erst viele Kilometer, dann zunehmend intensiver. Ich freue mich darauf, wieder Rennen zu fahren.“
Bei der Vuelta a Burgos, die derzeit läuft, tastet sich Bernal langsam zurück in den Wettkampfrhythmus. Doch nur gut zwei Wochen vor der Grande Salida ist es schwer, seine Form realistisch einzuschätzen. „Ich habe zweieinhalb Monate nur trainiert. Natürlich möchte ich vorne dabei sein und versuchen, das Rennen zu gewinnen – das ist wichtig. Aber nach so langer Pause weiß man nie, wie man wirklich dasteht.“
Trotz der Ungewissheit über seine körperliche Verfassung steht für Bernal eines fest: Er will diese Chance nutzen. Denn es geht nicht nur um den sportlichen Erfolg – es geht auch um das, was ihn nach seinem Unfall am Leben und im Sport gehalten hat. „Es ist mein Traum. Ich glaube, ich kann davon träumen. Ich weiß nicht, ob ich es schaffen werde, aber die Wahrheit ist: Ich wache jeden Tag auf und denke daran, wieder der Beste zu sein. Deshalb trainiere ich. Sonst hätte ich mich wohl schon längst zur Ruhe gesetzt.“
Bei der Vuelta trifft Bernal auf eine starke Konkurrenz, unter anderem Jonas Vingegaard, Juan Ayuso und João Almeida. In Burgos wird vor allem die Bergankunft an den Lagunas de Neila zeigen, wie nah er seiner Topform kommt. Wahrscheinlich wird er das Team INEOS Grenadiers bei der Spanien-Rundfahrt anführen – zumindest, solange nichts Unvorhergesehenes passiert.
Sein Traum, alle drei Grand Tours zu gewinnen, lebt weiter. „Die Leute sprechen mit mir über die Vuelta, und so sehe ich es auch. Es ist das einzige große Rennen, das mir noch fehlt. Und das motiviert mich.“
Bernal hat außerdem die Weltmeisterschaften in Ruanda im Blick – ein Rennen, das ihm mit seiner Höhenlage liegen dürfte. Danach möchte er die Saison bei den italienischen Herbstklassikern abschließen: „Die Idee ist, zur WM zu fahren. Dann denke ich über die Lombardei nach, wo ich gerne gut abschneiden würde. Aber erstmal möchte ich Burgos beenden, dann die Vuelta – und dann sehen wir weiter.“
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