„Es fühlt sich sehr beängstigend an“ – Tobias Johannessen entschuldigt sich nach Pogacar-Sturz und spricht über Online-Hass

Radsport
durch Nic Gayer
Donnerstag, 17 Juli 2025 um 13:30
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Tobias Johannessen hat sich nach dem folgenschweren Sturz von Tadej Pogacar auf der 11. Etappe der Tour de France 2025 öffentlich entschuldigt – und zugleich erschütternde Einblicke in die Reaktionen gegeben, die ihn seitdem erreichen. Der Norweger, der unbeabsichtigt mit dem Weltmeister kollidierte, erklärte auf X: „Es tut mir furchtbar leid … Ich habe einen Fehler gemacht und möchte mich nochmals entschuldigen.“
Doch während Pogacar unverletzt blieb und von seinen GC-Rivalen fair wieder ins Rennen gelassen wurde, sieht sich Johannessen einer Welle an Hassnachrichten ausgesetzt. „Ich bekomme eine Menge Drohungen … Das fühlt sich sehr beängstigend an“, schreibt er offen. „Ich würde es gerne anders machen, aber ich kann es nicht.“

Millar verteidigt Johannessen: „Beide haben ein bisschen gepatzt“

Unterstützung erhält Johannessen aus prominenter Ecke: David Millar, ehemaliger Etappensieger und Träger des Maillot Jaune, stellt im Interview mit ITV Sport klar, dass der Norweger nicht allein Schuld an dem Sturz trage – wenn überhaupt.
„Es war einfach eine dieser Situationen. Pogacar schaute nach links, driftete leicht, während Johannessen auf der rechten Seite angriff – da haben sich die Räder einfach verhakt“, erklärt Millar. „Vielleicht hätte Johannessen einen Tick vorsichtiger sein können, aber ich glaube nicht, dass irgendjemand sagen wird: ‚Wow, das war grob fahrlässig.‘“
Für Millar liegt der Zwischenfall im Bereich des Rennalltags: „Bei dieser Intensität, in diesem Moment des Rennens, passieren solche Dinge. Es war kein gezielter Fehler. Es war ein klassischer, unglücklicher Rennzwischenfall.“

Zwischen Fairness und Feindseligkeit

Die Szene vom Ende der 11. Etappe hatte bereits große Debatten ausgelöst – über Fairness, Rennintelligenz und Respekt im Peloton. Dass Pogacars Rivalen auf ihn warteten, wurde vielfach als noble Geste gewürdigt. Doch der Fall Johannessen zeigt die Kehrseite des Sports: Wie schnell aus Fehlern Hass wird – selbst dann, wenn sie menschlich nachvollziehbar sind.
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