Erste Ausgabe der Tour of Holland mit Licht und Schatten – Renndirektorin Knetemann sieht großes Potenzial

Die Tour of Holland feierte in der vergangenen Woche ihr internationales Debüt. Das neue Etappenrennen brachte frischen Wind in den niederländischen Radsport, der zuletzt mit Organisationsproblemen zu kämpfen hatte. Nicht alles lief reibungslos – doch insgesamt gilt die Premiere als Erfolg und soll ab sofort jährlich im Rennkalender stattfinden.

„Wir haben von den Teams definitiv gehört, dass einige Dinge verbessert werden müssen“, sagte Renndirektorin Roxane Knetemann im Podcast In het Wiel. Die Ausgabe 2025 war auch für die Organisatoren Neuland – ein Debüt ohne große Erfahrung im Hintergrund. Ursprünglich als sechstägiges Rennen geplant, wurde es auf fünf Etappen verkürzt, nachdem die Fahrer wegen Sicherheitsbedenken die Freitagsetappe verweigert hatten. Grund waren zu viele Autos auf der Strecke.

Knetemann betont jedoch die Lernbereitschaft des Veranstalters TIG Sports & Events. „Sie sind extrem offen für Feedback. Sie sagen ganz klar, dass sie so etwas zum ersten Mal organisieren – und deshalb die Rückmeldungen der Teams brauchen.“

Über die heftige Kritik mancher Beobachter konnte sie jedoch schmunzeln. „Radfahrer und die Radsportwelt sind unglaublich konservativ. Jeder meint, es besser zu wissen, wie man ein Rennen organisiert“, sagt Knetemann. „Viele haben noch nie selbst versucht, so etwas auf die Beine zu stellen – aber alle wissen es besser. Das bringt mich zum Lachen.“

Manches ärgert sie jedoch mehr als anderes. „Wenn ich höre, dass ein Hotel 20 Minuten zu weit vom Start entfernt ist – da muss ich manchmal seufzen“, sagt sie. Zum Glück habe ihr Kollege Niels Markenstijn ein gutes Händchen für solche Dinge.

Knetemann betont, dass Kritik selbstverständlich sei – die Teams aber auch Verständnis für die enorme organisatorische Arbeit aufbringen sollten. „Ich sehe, wie hart so viele Menschen arbeiten. Da verliert man manchmal den Blick für die notwendige Messlatte, die man braucht, um zu wachsen.“