Das australische Aufgebot mit Luke Plapp, Michael Matthews, Jay Vine, Brodie Chapman, Amanda Spratt und Felicity Wilson-Haffenden hat bei den Weltmeisterschaften 2025 in Kigali das gemischte Mannschaftszeitfahren gewonnen. Mit einem Vorsprung von nur fünf Sekunden verteidigten die Titelträger ihren Triumph in einem packenden, hochdramatischen Finale. Das deutsche Team um Justyna Czapla, Miguel Heidemann,
Franziska Koch, Louis Leidert,
Antonia Niedermaier und
Jonas Rutsch belegte den fünften Platz.
Die afrikanischen Teams eröffneten das Rennen und sorgten für eine elektrisierende Atmosphäre. Benin rollte als Erstes von der Rampe, gefolgt von Uganda, Äthiopien und Gastgeber Ruanda. Im Drei-Minuten-Abstand gingen die Nationen auf die 41,8 Kilometer lange Strecke. China setzte früh ein Zeichen, bestimmte das Tempo an den ersten beiden Zwischenzeiten und hielt Ruanda und Äthiopien auf Distanz.
Europäer und Australier bringen das Rennen zum Kochen
Mit dem Start der europäischen und ozeanischen Mannschaften stieg die Spannung spürbar. Spanien, Schweiz, Frankreich, Italien, Deutschland und Australien lieferten von Beginn an schnelle Zeiten, während die Zwischenzeiten über die Favoriten entschieden. Die Schweizer Männer lagen knapp vor Spanien, ehe Frankreich diese Marke um weniger als eine Sekunde unterbot und die spanischen Fahrer klar distanzierte.
Australien, als Titelverteidiger am Start, dominierte den Männerabschnitt und setzte früh eine harte Benchmark. Auch das Frauenteam glänzte mit starken Zwischenzeiten und baute zeitweise einen Vorsprung von 33 Sekunden auf Frankreich aus. Damit unterstrich die Mannschaft unmissverständlich ihre Ambitionen auf den erneuten Sieg.
Italien und die Schweiz hielten dagegen. Die Eidgenossen, angeführt von Zeitfahr-Weltmeisterin Marlen Reusser, holten auf mehreren Abschnitten mehr als anderthalb Minuten auf die Konkurrenz heraus, während Frankreich konstant ein hohes Tempo über beide Mannschaftsteile hielt. Deutschland setzte zwar punktuell Akzente, konnte aber bei den frühen Checkpoints nicht in die Spitzengruppe vorstoßen.
Im Laufe des Nachmittags spitzte sich das Rennen auf ein Podiumsdrama zu. Die Schweiz schob sich vor Spanien ins Ziel und stoppte die Uhr bei 54:49 - ganze 1:37 Minuten schneller. Frankreich übernahm zwischen dem vierten und fünften Checkpoint die Führung und lag zwischenzeitlich 15 Sekunden vor den Schweizern.
Doch dann traf die Eidgenossen ein herber Rückschlag: Marlen Reusser erlitt weniger als sechs Kilometer vor dem Ziel einen Defekt. Das kostete die Schweizerinnen 25 Sekunden und zwang das Team, den härtesten Abschnitt ohne ihre stärkste Fahrerin zu bewältigen. Trotz der Probleme rettete die Mannschaft einen Vorsprung von 1:08 Minuten ins Ziel.
Kurz darauf sprinteten die Französinnen Juliette Labous und Maeva Squiban ins Ziel. Mit letzter Kraft übernahmen sie die Führung - nur 13 Sekunden vor der Schweiz. Italien setzte sich auf Rang drei, mehr als eine Minute hinter Frankreich. Nun lag der Druck auf Amanda Spratt und Brodie Chapman. In einem atemberaubenden Finale verteidigten die beiden Australierinnen den Titel - und entschieden das Rennen mit hauchdünnen fünf Sekunden Vorsprung!