Johan Bruyneel hat in der aktuellen Folge des The Move-Podcasts die dramatische 11. Etappe des Giro d’Italia 2025 analysiert – mit einem klaren Fokus auf
Isaac Del Toro und die beeindruckende Teamleistung des
UAE Team Emirates - XRG. Für den früheren Sportdirektor war es ein Tag, der tief blicken ließ – in die Dynamik an der Spitze der Gesamtwertung und in die innere Stärke des rosa Trikots.
Del Toro scheint sich im Maglia Rosa nicht nur wohlzufühlen, sondern darin regelrecht aufzublühen. Bruyneel lobte vor allem die kollektive Dominanz von UAE: „Am Anstieg war
Primoz Roglic isoliert, UAE machte das Tempo, um Angriffe zu verhindern. Bernal attackierte, aber UAE kontrollierte weiter – mit einem Majka, der an seine besten Tage erinnerte.“
Dass das Team nach dem langen Anstieg von San Pellegrino wieder komplett war, beeindruckte ihn besonders: „Sie können sich nicht vorstellen, wie beruhigend es ist, wenn alle anderen müde sind – und man selbst acht Fahrer beisammen hat. Das gibt Sicherheit.“
Während Roglic und Ayuso mit Formschwächen zu kämpfen hatten, war Del Toro der Mann des Tages. „Ayuso konnte nicht an seinem Hinterrad bleiben. Wenn er stark gewesen wäre, hätte er das geschafft“, meinte Bruyneel. Auch Roglic reagierte zu spät: „Er war zu weit hinten, als Del Toro loszog. Klar, es war keine Attacke aus dem Nichts – Caruso und Tiberi gingen mit –, aber warum er das tat? Vielleicht Unerfahrenheit, vielleicht pure Adrenalin. Sicher ist nur: Er ist unglaublich stark.“
Dass Del Toro auf den letzten Metern noch Zweiter wurde und sich Bonussekunden sicherte, war für Bruyneel ein weiteres Zeichen seiner aktuellen Überlegenheit: „Er fährt, als hätte er keine Kette. Bei Etappen wie dieser ist sein Punch einfach furchteinflößend. Ich würde mich als Gegner – selbst als Ayuso – nicht wohlfühlen.“
Für Bruyneel ist klar: Wenn Del Toro in dieser Form bleibt, kann er den Giro gewinnen. Und zwar nicht irgendwann – sondern jetzt.