"Er ist der perfekte Helfer“ – Visma-Teamchef schwärmt von einem seiner Fahrer

Radsport
Sonntag, 25 Mai 2025 um 10:30
kelderman
Wilco Kelderman machte vor fünfzehn Jahren seine ersten Schritte in seiner Karriere bei Rabobank (heute Visma | Lease a Bike), und obwohl seine größten Erfolge unter anderen Teamfarben erzielt wurden, führte ihn das Schicksal schließlich zurück zur niederländischen Formation. Es wäre eine perfekte Märchengeschichte, wenn sich der Kreis mit einem Etappensieg bei einer Grand Tour schließen würde – etwas, das in Keldermans Palmarès noch fehlt.
"Das bedeutet aber nicht, dass ich deswegen schlaflose Nächte habe. Ich habe eine Frau, zwei Kinder und den besten Job der Welt“, sagt Kelderman gegenüber De Volkskrant. "Das macht mich glücklich. Ein Sieg würde daran überhaupt nichts ändern. Natürlich habe ich diese Ambition. In der Schlusswoche dieses Giro gibt es noch Chancen. Aber ich träume nicht davon.“
Visma-Sportlicher Leiter Mathieu Heijboer sieht bei Kelderman, dass der Spaß im Vordergrund steht. "Ich habe ein Faible für ihn, weil er ein lieber Kerl ist. Vielleicht ein bisschen zu lieb. Sein Ego ist völlig abwesend. Er hat nicht den Siegeswillen, den man von einem Spitzensportler erwartet. Bei ihm ist das nicht der Antrieb.“
Zuvor wurde Kelderman bei Team Sunweb als Gesamtklassementsfahrer getestet. Seine Ergebnisse – Platz 4 bei der Vuelta a España 2017 und Platz 3 beim Giro d’Italia 2020 – bestätigen, dass dieser Karriereweg auch für den Niederländer eine realistische Option war. Letztendlich fand er jedoch seine Rolle als Domestike für noch größere Gesamtklassement-Favoriten wie den zweifachen Tour de France-Sieger Jonas Vingegaard.
"Er ist der perfekte Domestike, früher für Jonas Vingegaard, jetzt für Wout van Aert und Simon Yates“, sagt Heijboer. Und es geht dabei nicht nur um seine Leistungen auf dem Rad. Der 34-Jährige hat bei Visma fast automatisch eine Mentorrolle für junge Fahrer übernommen. "Das macht er fantastisch, aber natürlich wollen wir alle, dass er auch mal selbst im Rampenlicht steht.“
Kelderman hat vier Profisiege auf seinem Konto, allerdings keinen einzigen auf WorldTour-Niveau. Heijboer ist überzeugt, dass ein großer Triumph früher oder später kommen muss. "Statistisch gesehen muss das irgendwann passieren, würde man denken. Dass er Zweiter ist und der Führende sich verfährt“, lacht er.
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