"Einige Fahrer sollten wirklich einfach ihren Kopf benutzen" – Wout van Aert kritisiert Klassement-Teams nach dem Sturzchaos beim Giro

Radsport
Samstag, 24 Mai 2025 um 17:44
van aert
Ein später Massensturz auf der 14. Etappe des Giro d’Italia 2025 hat das Rennen auf den Kopf gestellt. Während zahlreiche Klassementfahrer Zeit verloren, profitierte Team Visma | Lease a Bike – auch ohne Etappensieg von Wout van Aert oder Olav Kooij. Stattdessen brachte Simon Yates das Team in eine ideale Position und kletterte im Gesamtklassement nach vorne.
Wout van Aert äußerte sich nach dem Ziel gegenüber belgischen Medien deutlich: „Die GC-Teams sind einfach zu nervös. Sie machen sich selbst Stress – und deshalb stürzen sie.“ Für den 30-jährigen Belgier war klar: Die Schuld liegt nicht bei Visma.
Im Radsport wird bei schweren Stürzen oft erwartet, dass das Rennen neutralisiert wird, um zurückgefallenen Favoriten eine faire Chance zu geben. Doch diesmal fuhr Visma unbeirrt weiter – und wurde dafür kritisiert. Van Aert verteidigte das Vorgehen: „Wir haben schon vor dem Sturz das Tempo gemacht. Dass Yates profitiert hat? Ja. Aber ich hätte lieber die Etappe mit Olav gewonnen und ein sauberes Rennen gehabt.“
Der Belgier betonte, dass Visma nicht auf Risiko fuhr, sondern permanent um Positionen kämpfen musste – mit hohem Energieeinsatz. „Einige Fahrer sollten wirklich einfach ihren Kopf benutzen“, sagte Van Aert mit Blick auf das Chaos im Feld.
Zur Sicherheit der Etappe äußerte sich Van Aert differenziert: Die nassen Straßen und frisch asphaltierten Abschnitte seien riskant gewesen, aber Lecce sei in seinen Augen deutlich gefährlicher gewesen – „mit diesen ganzen Engstellen“.
Zur Frage, ob eine Neutralisierung gerechtfertigt gewesen wäre, sagte Van Aert abschließend: „In einem geschlosseneren Szenario – vielleicht. Aber vorne war eine Ausreißergruppe, und der Etappensieg stand auf dem Spiel. Das Rennen neutralisieren? Das war keine Option.“
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