„Ein wirklich schöner Kurs für mich“ – Ben Healy sieht in Kigali seine große WM-Chance

Radsport
Mittwoch, 24 September 2025 um 15:00
Ben Healy
Ben Healy ist nicht dafür bekannt, halbe Sachen zu machen. Der Ire sucht stets das Risiko, greift früh an und zwingt selbst große Namen zum Reagieren. Vor dem Straßenrennen der Weltmeisterschaft in Kigali sieht er nun die vielleicht größte Bühne seiner Karriere – und ein Profil, das exakt seinen Stärken entspricht.
„Es ist ein super harter, extrem kräftezehrender Kurs … auch einige steile Anstiege sind dabei. Ich denke, es ist ein wirklich schöner Kurs für mich“, sagte Healy zu Cycling Pro Net. Die Zahlen sprechen für sich: Mehr als 5.000 Höhenmeter, verteilt auf eine Schleife in fast 1.850 Metern Höhe. Eine Prüfung, die sowohl physisch als auch mental alles fordert – und genau die Bedingungen, unter denen Healy 2025 immer wieder glänzte.

Ein Jahr voller Durchbrüche

Die Saison des 24-Jährigen war ein Meilenstein. Bei der Tour de France gewann er nicht nur die sechste Etappe mit einem mutigen Soloangriff, sondern übernahm nach seinem zweiten Tageserfolg sogar für mehrere Tage das Gelbe Trikot. Ein neunter Gesamtrang und der Preis als „Super-Kämpfer“ unterstrichen seine Vielseitigkeit: Healy ist kein reiner Fluchtkünstler mehr, sondern einer, der drei Wochen lang mit den Besten mithalten kann.
Genau diese Mischung aus Aggressivität und Cleverness könnte in Kigali entscheidend sein. „Mit der Höhe und der Wiederholung der Anstiege wird es ein wirklich hartes Rennen sein. Wenn man zu früh zu viel gibt, zahlt man am Ende dafür“, erklärte er. Es ist ein nüchterner Blick von einem Fahrer, der sein Gespür für den richtigen Moment perfektioniert hat – und damit bereits mehrere prestigeträchtige Siege einfahren konnte.

Historische Dimension für Irland

Das Straßenrennen bei Weltmeisterschaften entscheidet sich oft nach sechs Stunden brutaler Zermürbung. In Kigali dürfte das Feld schon früher ausgedünnt sein, Verstecke gibt es kaum. Für Healy könnte genau das die Tür öffnen: als Außenseiter, den die Favoriten im Schach halten wollen, aber nicht immer im Blick haben. Seine Fähigkeit, Chancen im Chaos zu nutzen, macht ihn zu einem Mann, den man nicht unterschätzen darf.
Irland wartet seit Jahrzehnten auf einen Elite-Weltmeister im Straßenrennen. Healy weiß, dass die Chance in Kigali da ist. „Es ist ein Kurs, der wirklich schön für mich ist“, betont er. Sollte er im richtigen Moment angreifen und durchhalten, könnte er sein außergewöhnliches Jahr krönen – und den irischen Radsport in die Geschichtsbücher zurückbringen.
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