"Ein perfekt ausgeführter Leadout" - Robbie McEwen sieht Wout Van Aert als Schlüssel zu Olav Kooijs Etappensieg

Radsport
durch Nic Gayer
Freitag, 23 Mai 2025 um 16:30
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Auf der 12. Etappe des Giro d’Italia 2025 lief für Visma - Lease a Bike alles wie aus dem Lehrbuch: Olav Kooij sicherte sich in einem taktisch herausragend vorbereiteten Finale seinen ersten Etappensieg bei der diesjährigen Rundfahrt – maßgeblich ermöglicht durch die brillante Vorarbeit von Wout Van Aert.
Der dreifache grüne Trikot-Gewinner und Sprint-Analyst Robbie McEwen, selbst zwölfmaliger Etappensieger beim Giro, analysierte für TNT Sports die Schlüsselmomente des Tages – und war besonders vom Zusammenspiel im Visma-Zug beeindruckt.
„Edoardo Affini hat Van Aert sauber in Position gebracht, Kooij klebte direkt an seinem Hinterrad“, begann McEwen. „Einen Kilometer vor dem Ziel musste Van Aert dann ziemlich früh übernehmen. Ben Turner wurde abgehängt, kam aber noch an Kooij vorbei und drückte Kaden Groves aus der Ideallinie. Dahinter reihte sich Casper van Uden auf der rechten Seite ein, während Groves und Mads Pedersen um Positionen kämpften.“
Doch der entscheidende Moment folgte kurz darauf – ein kleiner taktischer Kniff von Van Aert, der den Unterschied machte. „Wout hatte einen extrem langen Lead-out gefahren, aber was wirklich den Ausschlag gab, war, dass er vor der letzten Kurve kurz durchschnaufte“, so McEwen. „Diese paar Sekunden reichten, um sich zu sammeln und Kooij mit einem letzten Antritt ideal zu lancieren.“
In der Zielkurve zeigte sich das taktische Meisterstück: „Van Uden war nicht ganz am Hinterrad von Turner, versuchte es dann über links. Groves hing fest und kam nie in den Windschatten, während Kooij perfekt reagieren konnte – er holte tief Luft, lauerte und explodierte dann im richtigen Moment.“
McEwens Fazit: „Ein herausragend koordinierter Sprintzug von Visma - Lease a Bike, eine glänzende Helferrolle von Van Aert und ein kraftvoller, sauberer Sprint von Kooij. Er bekam endlich den Freiraum, den er brauchte – und hat ihn genutzt.“
Für Olav Kooij war es der verdiente Lohn nach mehreren knappen Platzierungen – und für Van Aert ein Beweis, dass er nicht nur selbst siegen kann, sondern auch andere zum Sieg führen.
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