Ehemaliger deutscher Juniorenweltmeister und Visma-Fahrer kehrt nach Dopingsperre zurück

Radsport
Dienstag, 18 März 2025 um 8:00
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Nachdem er eineinhalb Jahre wegen einer Dopingsperre pausieren musste, kehrt Michel Hessmann am Mittwoch in den Rennsport zurück. Der 23-jährige Deutsche wechselt vom Team Visma - Lease a Bike zu Movistar Team und wagt damit einen Neuanfang, um seine Karriere wieder in Schwung zu bringen.

Hessmann bestritt sein letztes Rennen im August 2023, kurz bevor bei einer Dopingkontrolle Spuren von Chlorthalidon nachgewiesen wurden – einer verbotenen Substanz, die die Flüssigkeitsretention reduziert und als Maskierungsmittel dienen kann. Ihre Verwendung ist sowohl im als auch außerhalb des Wettkampfs untersagt. Eine Gegenanalyse bestätigte später das Ergebnis, woraufhin Hessmann sofort suspendiert wurde.

Zum Zeitpunkt seiner Sperre galt er als eines der vielversprechendsten deutschen Nachwuchstalente. Der ehemalige Junioren-Weltmeister im Zeitfahren hatte bereits Grand-Tour-Erfahrung gesammelt und belegte beim Giro d’Italia 2023 Platz 33. Die Suspendierung bremste seine Entwicklung abrupt aus und ließ seine sportliche Zukunft ungewiss erscheinen.

Im Juni 2024 überprüfte die deutsche Anti-Doping-Agentur (NADA) den Fall und kam zu dem Schluss, dass Hessmann die verbotene Substanz wahrscheinlich unwissentlich über ein verunreinigtes Medikament aufgenommen hatte – mögliche Quellen waren Paracetamol, Ibuprofen oder Naproxen. Die ursprüngliche Entscheidung sah lediglich eine einmonatige Sperre vor, doch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) legte Berufung ein und forderte eine härtere Strafe.

Einmal mehr stellt sich die Frage: Ist dies ein Einzelfall im Radsport? Und wie bewerten Sie Hessmanns Rückkehr in den Wettkampf?

Nach monatelangen Verhandlungen wurde schließlich ein Vergleich erzielt, der ihm ab dem 14. März 2025 die Rückkehr in den Rennsport ermöglicht. Seit dieser Woche ist das einstige Top-Talent also wieder im Peloton.

Nun, da die Sperre hinter ihm liegt, will Hessmann seine Karriere bei Movistar neu aufbauen. Dort erhält er die Chance, sich erneut auf höchstem Niveau zu beweisen. Sein erstes Rennen nach der Rückkehr markiert den Beginn einer entscheidenden Phase – ein Neustart mit dem Ziel, die Kontroverse hinter sich zu lassen und sich als Profi wieder zu etablieren.

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