Trotz eines durchwachsenen Auftakts beim Giro d’Italia 2025 sieht sich das Team
INEOS Grenadiers mit
Egan Bernal und
Thymen Arensman weiterhin gut aufgestellt für die Gesamtwertung. Zwar haben beide Fahrer in den ersten drei Etappen Zeit eingebüßt, doch Sportdirektor Zak Dempster gibt sich kämpferisch: Sein Team werde im weiteren Rennverlauf „versuchen, das Rennen zu bewegen“, um verlorene Sekunden wettzumachen.
„Es ist kein Geheimnis, dass Fahrer wie Ayuso und Roglic aktuell stärker wirken“, so Dempster im Gespräch mit Cyclingnews. „Aber Egan und Thymen sind Spezialisten für dreiwöchige Rundfahrten. Ich bin überzeugt, dass Egan in der dritten Woche eine echte Option sein kann.“ Entscheidend sei nun, mit einer Mischung aus Realismus und Ambition in die kommenden Etappen zu gehen: „Der einzige Weg zu einem starken Ergebnis ist, das Rennen aktiv zu gestalten – hoffentlich haben wir die Beine dafür.“
Die Rolle der Außenseiter könnte sich dabei als Vorteil erweisen. Bernal hat nach seinem beinahe karrierebeendenden Sturz noch nicht bewiesen, dass er wieder ein komplettes Grand-Tour-Programm durchstehen kann, während Arensman weiterhin auf sein erstes Top-5-Ergebnis bei einer dreiwöchigen Rundfahrt wartet. Doch Dempster glaubt, dass genau diese Ausgangslage Raum für Überraschungen bietet.
Ein früher Lichtblick war der Etappensieg von
Joshua Tarling im Einzelzeitfahren der 2. Etappe. „Das war eines unserer Hauptziele“, sagt Dempster. „Jetzt haben wir einen Sieg – und wir wollen mehr.“ Auch für Arensman sei Tarlings Erfolg ein dringend benötigter moralischer Impuls gewesen. Der Niederländer zeigte sich nach seinem verpatzten Start emotional und selbstkritisch: „Ich war so nervös und wollte unbedingt etwas leisten. Aber wenn du dich selbst so unter Druck setzt, dann wird das oft zur selbsterfüllenden Prophezeiung.“
Dempster ist dennoch optimistisch: „Der erste Tag war hart für Thymen, aber wir haben uns auf das Zeitfahren konzentriert – und er hat viele starke GC-Fahrer hinter sich gelassen. Das hat seine Situation stabilisiert.“
Mit dieser Mischung aus offensivem Racing und wachsendem Selbstvertrauen wollen die INEOS Grenadiers im weiteren Verlauf des Giros wieder in den Kampf um das Podium eingreifen.