Die
Tour de France brennt – im übertragenen Sinne. Seitdem das Rennen in die Pyrenäen eingetaucht ist, fallen die Abstände im Gesamtklassement deutlicher aus denn je.
Jonas Vingegaard zeigte im Zeitfahren von Peyragudes zwar eine deutlich bessere Leistung als tags zuvor, doch der Rückstand auf
Tadej Pogacar wuchs trotzdem weiter an – auf nun 4:07 Minuten.
„Es war ein gutes Zeitfahren von Jonas. Wir sind zufrieden mit seiner Leistung. Er hat Remco Evenepoel überholt und auf viele andere Zeit gutgemacht – nur Tadej war wieder besser“, bilanzierte Visma-Sportdirektor Grischa Niermann im Gespräch mit Wielerflits.
Für Vingegaard war es ein mentaler Aufschwung nach dem bitteren Hautacam-Tag, auch wenn Pogacar in seiner eigenen Liga fuhr. Dass Jonas mit nur 36 Sekunden Rückstand auf den Slowenen ins Ziel kam, wertete Niermann als positives Zeichen. „Vor allem auf den letzten zehn Kilometern hat er nochmal stark durchgezogen. Klar, das war nicht der Plan, aber es zeigt seinen Kampfgeist. Und das schmälert Tadejs herausragende Leistung keineswegs.“
Visma bleibt kämpferisch, auch wenn der Sportliche Leiter nichts beschönigt: „Jonas wird sich weiter steigern. Er war heute schon besser als gestern. Wir bleiben konkurrenzfähig – und Jonas ist Zweiter hinter dem vielleicht besten Fahrer aller Zeiten. Das ist die Realität. Wir glauben und träumen weiter, wir geben nicht auf. Aber vier Minuten holt man eben nicht einfach so auf.“
Eine Gelegenheit, zumindest Druck zu machen, bietet sich auf der 14. Etappe. Mit vier langen Pässen und der Bergankunft in Superbagnères dürfte das Klassement erneut durcheinandergewirbelt werden – vielleicht mit Vingegaard in der Offensive.