„Remco Evenepoel geht langsam unter“ – Zeitfahr-Debakel bei der Tour de France wirft Fragen auf

Radsport
Samstag, 19 Juli 2025 um 11:00
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Die 13. Etappe der Tour de France brachte erneut Bewegung ins Gesamtklassement – und sorgte für hitzige Diskussionen unter Experten. Während Tadej Pogacar in gewohnter Manier dominierte, rückte vor allem einer unfreiwillig in den Mittelpunkt: Remco Evenepoel.
„Tadej Pogacar hat das Zeitfahren wie erwartet gewonnen“, stellte Lance Armstrong in seinem Podcast The Move knapp fest. „Es gibt nicht viel zu sagen – es ist einfach Tadej, der Tadejs Sachen macht.“ Für den Slowenen war es der 21. Etappensieg seiner Karriere, der vierte in diesem Jahr.
Anders sah es bei Remco Evenepoel aus, der nach einer schwachen Leistung deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb. „Es gab starke Auftritte wie den von Tadej – und schwache wie den von Remco. Für ihn war es ein weiterer harter Tag“, urteilte Armstrong. Besonders bitter: Jonas Vingegaard überholte Evenepoel auf der Strecke. „Wenn du als Olympiasieger im Zeitfahren überholt wirst, ist das hart. Ich glaube nicht, dass er damit gerechnet hat.“
Auch George Hincapie zeigte wenig Optimismus: „Er sieht nicht so aus, als hätte er Spaß. Er geht langsam unter.“ Dass Pogacar mit einem normalen Straßenrad unterwegs war und dennoch auf dem flachen Abschnitt Vingegaard Zeit abnahm, versetzte selbst die Experten in Staunen.
Bradley Wiggins blickte auf den enormen Druck, der auf dem Belgier lastet: „Remco ist ein Gewinner. Er trägt das Gewicht einer ganzen Nation. Heute muss es ihm peinlich gewesen sein. Er ist ein Dominator im Zeitfahren – und trotzdem hat es wehgetan.“
Noch steht Evenepoel auf dem Podium. Doch das Rennen um die Top 3 könnte sich zum Drama entwickeln. „Dass er eine Minute auf Luke Plapp verliert – einen starken Zeitfahrer, aber keinen Klassementfahrer – und trotzdem noch auf dem Podium steht, ist verrückt“, analysierte Spencer Martin. Der Haken: In den verbleibenden Etappen warten nur noch Berge, und Cian Uijtdebroeks liegt ihm bereits im Nacken.
„Glaubt ihr, dass er am Ende aussteigt?“, stellte Martin in die Runde. Wiggins’ Antwort war deutlich: „Es würde mich nicht überraschen. Er wirkt komplett demoralisiert. Wenn du nichts mehr hast, wofür es sich zu kämpfen lohnt, ist es verdammt schwer, bei der Tour zu bleiben.“



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