„Die Tour ist noch lange nicht vorbei“ – Matxín warnt vor verfrühten Siegesgedanken bei Tadej Pogacar

Während Tadej Pogacar in Gelb fährt, bleibt Joxeán Matxín, Sportlicher Leiter von UAE Team Emirates – XRG, betont wachsam. Im Gespräch mit Marca erinnerte er daran, dass die Tour de France 2025 alles andere als entschieden ist.

„Sportlich gesehen stehen wir gut da – ungünstig bleibt der Ausfall von João Almeida, der für uns enorm wichtig war“, erklärte Matxín mit Blick auf die erste Hälfte der Rundfahrt. Dennoch sei das Team optimistisch: „Letztes Jahr haben wir auf der Pau-Etappe auch Juan Ayuso durch äußere Umstände verloren und mussten zu siebt weiterfahren. Wir haben trotzdem dagegenhalten können. Hoffentlich gelingt uns das auch diesmal.“

Dass Visma | Lease a Bike von Beginn an offensiv fährt, überrascht Matxín nicht. „Sie wollen das wiederholen, was ihnen in Granon gelungen ist – Tadej zu schlagen. Man spürt, dass sie denselben Plan verfolgen.“ Trotzdem sei die Situation heute eine andere als 2022. Damals hätten Vingegaard, Roglic und Van Aert gemeinsam Pogacar in den Alpen den Zahn gezogen. „Jetzt führt Tadej mit einer Minute Vorsprung. Eigentlich müsste also Vingegaard derjenige sein, der angreift. Aber manchmal scheint der Radsport zu vergessen, dass nicht immer der Führende attackieren muss.“

Matxíns Blick geht weit voraus. „Von acht entscheidenden Etappen haben wir erst eine hinter uns. Eine war das Zeitfahren – die anderen sieben kommen noch. Auf keiner dürfen wir uns ausruhen.“

Von einem möglichen vierten Toursieg will Matxín ohnehin nichts wissen. „Wir sind noch nicht mal bei ‚dreieinhalb‘. Schauen Sie sich nur an, was mit João passiert ist. Ich war überzeugt, dass er vorne mitfahren würde – vielleicht sogar aufs Podium.“ Das sage er nicht, um sich im Nachhinein zu rechtfertigen, sondern aus Überzeugung.

Und die Spekulationen über einen Start Pogacars bei der Vuelta? Für Matxín derzeit kein Thema. „Wir sind jetzt bei der Tour. Wenn sie vorbei ist, analysieren wir alles in Ruhe. Ich respektiere die Vuelta und ihre Organisatoren sehr. Aber ich möchte nichts planen, das am Ende nicht eintritt. Diese Lektion habe ich gelernt.“