„Die Jungs sagten mir, ich solle es nicht tun, aber ich war in Panik" - Paul Double hält den Sieg bei der Tour of Guangxi spannend

Radsport
Montag, 20 Oktober 2025 um 7:00
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Mit einem beherzten und taktisch reifen Auftritt sicherte sich Paul Double (Jayco AlUla) den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere: den Gesamtsieg bei der Tour of Guangxi 2025 – seinem ersten Triumph auf WorldTour-Niveau. Der 29-jährige Brite krönte damit eine Saison, die von stetigem Fortschritt und wachsender Reife geprägt war.

Triumph unter Druck

Nach seinem Etappensieg am vorletzten Tag übernahm Double das Führungstrikot und ging mit einem Vorsprung von 15 Sekunden auf Victor Lafay (Decathlon AG2R) in die Schlussetappe nach Nanning. Was nach einer kontrollierten Abschlussfahrt aussah, entwickelte sich schnell zu einem Nervenkrieg.
„Als Lafay am letzten Anstieg attackierte, geriet ich kurz in Panik“, gab Double offen zu. „Ich wollte reagieren, aber mein Team hat mich beruhigt – Alan Hatherly und Jasha Sütterlin waren unglaublich stark. Sie haben das Loch geschlossen, und von da an war klar: Wir schaffen das.“
Lafay konnte sich nicht entscheidend absetzen, und Double verteidigte sein Führungstrikot souverän bis ins Ziel – mit einem knappen, aber verdienten Vorsprung.

Vom Pechvogel zum Gewinner

Für Double markiert der Sieg das emotionale Ende einer Saison, die anfangs alles andere als einfach war. Nach Jahren im Schatten anderer Teamleader hat sich der Brite 2025 zu einem echten Etappenjäger und Rundfahrer entwickelt. Er gewann bereits bei Coppi e Bartali, dominierte die Tour de Slovaquie mit einem Etappen- und dem Gesamtsieg und zeigte konstant starke Leistungen bei einwöchigen Rennen.
Doch der Erfolg in China übertraf alles. „Ich hätte nie gedacht, dass ich hier gewinnen kann“, sagte er mit einem Lächeln. „Ich wollte nur gut abschneiden – aber das ist surreal. Ich bin unglaublich stolz auf das Team und auf das, was wir geschafft haben.“

Eine Saison mit zwei Pauls

Die Tour of Guangxi wurde zur Bühne für zwei gleichnamige Helden: Während Double das Gesamtklassement gewann, holte sich sein Namensvetter Paul Magnier (Soudal Quick-Step) alle fünf Massensprints. „Ich glaube, er hat einfach beschlossen, alle Sprints zu gewinnen“, witzelte Double. „Aber Glückwunsch – das war beeindruckend.“

Blick nach vorn

Double, der künftig zwischen Andorra und San Marino pendeln will, sieht seinen Triumph nicht als Endpunkt, sondern als Beginn. „Ich weiß nicht, was das für meine Zukunft bedeutet – aber ich will weiter lernen. Das hier gibt mir Selbstvertrauen.“
Mit Geduld, Ehrgeiz und einem ersten großen Sieg hat sich Paul Double endgültig auf der Karte der WorldTour etabliert – als Symbol für Durchhaltevermögen, Teamgeist und den Glauben an die eigene Entwicklung.
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