Michael Vanthourenhout hat die erste Runde der
Superprestige-Serie in Ruddervoorde für sich entschieden – und das nach einem intensiven Duell bis zur Ziellinie. Der Europameister aus dem Team Pauwels Sauzen–Bingoal bezwang im Sprint den Niederländer
Joris Nieuwenhuis und feierte damit seinen zweiten Saisonsieg, nachdem er bereits in Steinmaur beim Swiss Cyclocross Cup triumphiert hatte.
Ein Sieg bis ans Limit
„Es war wirklich am Limit – oder sogar darüber hinaus“, sagte ein sichtlich erschöpfter Vanthourenhout nach dem Rennen. Den entscheidenden Moment setzte der Belgier im Sandabschnitt kurz vor dem Ziel: „Ich sah, dass Joris früh abstieg und dachte: Jetzt oder nie. Ich bin alles oder nichts gegangen.“ Diese Attacke reichte, um sich knapp durchzusetzen.
Zuvor hatte Nieuwenhuis das Rennen mit einem langen Soloangriff geprägt. Doch das Verfolgertrio mit Vanthourenhout und Joran Wyseure arbeitete stark zusammen und schloss die Lücke in der Schlussphase. „Wir wussten, dass es in der letzten Runde entschieden wird. Man musste als Erster oder Zweiter aus dem Sandkasten kommen – das war der Schlüssel“, erklärte Vanthourenhout.
Der Erfolg in Ruddervoorde hat für den Belgier auch eine persönliche Bedeutung. „Dieses Rennen liegt nur zehn Kilometer von meinem Elternhaus entfernt. Ich bin hier oft als Kind gewesen – schön, das endlich zu gewinnen.“
Nieuwenhuis zufrieden trotz Niederlage
Trotz des knapp verpassten Sieges zeigte sich Joris Nieuwenhuis zufrieden: „Ich habe genau das getan, was ich mir vorgenommen hatte: einfach Rennen fahren“, sagte der Fahrer des Ridley Racing Teams. „Ich wollte einmal voll angreifen – das war der Plan. Aber am Ende war ich leer.“
Der Niederländer hatte gehofft, dass sein Solo das Feld auseinanderreißen würde: „Ich dachte, sie würden sich hinter mir anschauen, aber sie haben weitergedrückt. Wir sind von der ersten bis zur letzten Runde Vollgas gefahren.“
Am Ende fehlten ihm auf den letzten Metern die Kräfte. „Im Sand war ich am Limit. Ich kam noch einmal ans Rad, aber ich konnte mich nicht mehr erholen. Es war vorbei“, gestand Nieuwenhuis.
Frühes Statement in der Superprestige-Serie
Mit seinem Sieg in Ruddervoorde setzt Vanthourenhout ein erstes Ausrufezeichen in der noch jungen Cyclocross-Saison. Ohne die Topstars Mathieu van der Poel und Wout van Aert nutzen die belgischen und niederländischen Spezialisten die Gelegenheit, sich in Szene zu setzen – und Vanthourenhout tat das mit Nachdruck. Seine Formkurve zeigt klar nach oben – pünktlich zu Beginn der wichtigsten Phase des Cross-Winters.