„Die Journalisten lagen falsch“ – Victor Campenaerts überrascht als Berghelfer bei der Tour de France

Radsport
durch Nic Gayer
Donnerstag, 31 Juli 2025 um 11:30
VictorCampenaerts
Victor Campenaerts, einst vor allem als Zeitfahrspezialist bekannt, hat sich bei der Tour de France 2025 in einer ganz neuen Rolle bewiesen – als starker Berghelfer im Hochgebirge für das Team Visma - Lease a Bike. Trotz des gescheiterten Versuchs, Tadej Pogacar vom vierten Toursieg abzuhalten, war der 33-jährige Belgier eine der Überraschungen im Team rund um Kapitän Jonas Vingegaard.
„Anfangs gab es ein bisschen Kritik, das stimmt. Aber ich denke, dass die Journalisten, die Zweifel hatten, heute erkennen, dass sie vielleicht ungerechtfertigt waren“, erklärte Campenaerts gegenüber Cyclism'Actu. Seine Nominierung für das Tour-Aufgebot und insbesondere für das Hochgebirge war im Vorfeld skeptisch betrachtet worden – zu Unrecht, wie sich herausstellte.

"Ich fand mich mit den fünfzehn besten Kletterern der Welt wieder"

Campenaerts beeindruckte auf anspruchsvollen Etappen, unter anderem am legendären Mont Ventoux, und hielt mit den besten Kletterern der Welt mit – eine Leistung, die viele überrascht haben dürfte. Gemeinsam mit Sepp Kuss, Matteo Jorgenson und Simon Yates bildete er das Rückgrat des Visma-Kernteams in den Bergen.
Sein Erfolg war kein Zufall, sondern das Ergebnis gezielter Vorbereitung. „90 Prozent des Trainings waren auf die Berge ausgerichtet. Wenn man mit dem Ziel in die Tour geht, mit Jonas um die Gesamtwertung zu fahren, müssen alle – außer Affini, der sich um die flachen Kilometer kümmert – gut klettern können.“
Seine Fortschritte überraschten selbst ihn: „Bei einer Kletteretappe der Kategorie hors catégorie fand ich mich mit den fünfzehn besten Kletterern der Welt wieder. Das war ein tolles Gefühl. Ich hatte nicht erwartet, so gut zu klettern. Schon bei der Dauphiné fühlte ich mich gut, aber das hier war noch besser.“
Trotzdem sieht Campenaerts seine Rolle nicht neu definiert: „Ich will kein Kletterer um des Kletterns willen werden. Mein Ziel ist es, der bestmögliche Teamkollege bei einer Grand Tour zu sein – und dafür muss man in den Bergen mithalten können.“
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