Jonas Vingegaards Debüt bei der
Europameisterschaft, mit dem Ziel, Tadej Pogacar den Thron streitig zu machen, war einer der großen Höhepunkte der Ausgabe 2025 in Ardeche. Mit mehreren langen Anstiegen im ersten Teil des Rennens schien der Kurs wie gemacht für den Dänen, um in seinen Rhythmus zu finden. Doch der erhoffte Schlagabtausch zwischen den Tour-de-France-Siegern der letzten sechs Jahre blieb aus – Vingegaards Rennen endete, bevor die Favoriten überhaupt richtig auf Touren kamen.
Bereits in der zweiten Runde verlor das dänische Trikot mit Vingegaard den Anschluss an die Favoritengruppe. Kurz darauf folgte die Nachricht von seinem Ausstieg. Kein Drama für die dänische Nationalmannschaft, aber ohne ihren Kapitän war Mattias Skjelmose bei seiner Medaillenmission auf sich allein gestellt. Am Ende reichte es für den 25-Jährigen zu einem respektablen siebten Platz.
„Ich hatte gehofft, Jonas ist schärfer“
„Das war entscheidend“, sagte Bundestrainer
Michael Morkov gegenüber
Feltet.dk über Vingegaards frühen Ausfall. „Ich hatte gehofft, dass Jonas schärfer ist, als er es war, und dass wir mit ihm und Mattias die taktische Oberhand haben könnten.“
Fiel bereits knapp nach der Hälfte des Rennens zurück: Jonas Vingegaard
Mit Vingegaard und Skjelmose in ihren Reihen wollte Dänemark mindestens einen Podiumsplatz erreichen – wenn nicht sogar den Titel. Selbst nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Mads Pedersen am Vorabend schien dieses Ziel realistisch, vorausgesetzt, Vingegaard war in Topform.
Doch am Sonntag zeigte sich, dass dem 28-Jährigen nach einem intensiven Saisonverlauf die Frische fehlte. Morkov hatte Verständnis: „Es ist klar, dass wir auf dem Papier gehofft hatten, Jonas sei in der gleichen Verfassung wie bei seinem Vuelta-Sieg vor drei Wochen“, erklärte er. „Ich dachte, er würde besser durchhalten, aber ich habe vollen Respekt vor dem Programm, das er absolviert hat.“
Skjelmose überzeugt erneut
Nach Vingegaards Aufgabe übernahm Mattias Skjelmose wieder die Rolle des Teamleaders. Wie schon eine Woche zuvor bei der Weltmeisterschaft in Kigali, wo er Vierter wurde, kämpfte der Lidl-Trek-Fahrer beherzt und belegte diesmal Platz sieben.
„Das ist eine starke Fortsetzung seines vierten Platzes bei der WM“, lobte Morkov. „Mattias sitzt mit den besten Fahrern der Welt im gleichen Rennen. Ihm fehlt nur noch ein kleines Stück, um mit Pogacar und Remco mithalten zu können. Aber er ist ganz nah dran – und hat erneut eine tolle Leistung gezeigt.“
Trotz des enttäuschenden Ausgangs fand Morkov positive Worte für seinen Starfahrer: „Es war eine große Freude, Jonas bei uns zu haben. Er hat enorm viel zur dänischen Nationalmannschaft beigetragen – sowohl bei der Elite als auch bei den Nachwuchsfahrern. Ich bin sicher, dass er, trotz des Ergebnisses, eine wertvolle Erfahrung gemacht hat. Ich gehe fest davon aus, dass er bei den kommenden Meisterschaften wieder für uns starten wird.“