Immer wieder sorgt das Thema TV-Motorräder bei Radrennen für Diskussionen – insbesondere, wenn es um mögliche Vorteile für einzelne Fahrer geht. Nach der 15. Etappe der
Tour de France äußerte sich nun auch
Quinn Simmons kritisch zu diesem Aspekt. Der amerikanische Meister vermutet, dass
Tim Wellens bei seinem erfolgreichen Soloangriff möglicherweise von der Nähe eines Kameramotorrads profitiert haben könnte.
„Man spart nicht viel Energie, aber jede eingesparte Kraft zählt im Finale“, sagte Simmons gegenüber ITV nach dem Rennen. Der 23-Jährige beendete die Etappe auf Rang 21, nachdem seine Gruppe kurz vor dem Ziel gestellt worden war. Die Enttäuschung war ihm anzumerken – besonders mit Blick auf das, was sich auf den letzten Kilometern abgespielt hatte.
„Der stärkste Mann, der beste Moment – und das beste Motorrad“, kommentierte Simmons vielsagend. „Hast du die TV-Bilder nicht gesehen? So läuft es eben manchmal. Wir haben das bei der Tour schon öfter erlebt. Mal profitiert man selbst, mal jemand anderes.“
Im Peloton gilt das Thema Rennfahrzeuge oft als unausgesprochenes Tabu – Simmons sprach es dennoch offen an. In einem schnellen Finale, wie es diese Etappe bot, könne der Windschatten eines Motorrads durchaus eine Rolle spielen.
„Wir wissen alle, wie das läuft“, so der Lidl-Trek-Profi. „Man muss einfach der Erste sein, der die entscheidende Lücke reißt – dann ist man weg. Wellens hat sich den perfekten Moment ausgesucht. Klar, man muss trotzdem sehr stark sein. Aber der Einfluss der Fahrzeuge ist definitiv ein Faktor – und man muss früh im Rennen darauf vorbereitet sein.“
Ob die TV-Motorräder tatsächlich den Unterschied gemacht haben, bleibt Spekulation. Fest steht: Das Thema wird die Diskussionen im Fahrerfeld auch weiterhin begleiten – besonders bei Solo-Siegen wie jenem von Tim Wellens.