Thymen Arensman hat sich auf der elften Etappe des Giro d’Italia eindrucksvoll zurückgemeldet. Während Teamkollege Egan Bernal am San Pellegrino vorne attackierte, kämpfte der Niederländer zunächst mit seinem Körper – und fand später überraschend den Anschluss zurück.
„Ich habe mich richtig schlecht gefühlt, das war schon beim Aufstehen klar“, erklärte Arensman gegenüber Eurosport. „Das lag vor allem am Zeitfahren, aber auch an der drückenden Hitze. Ich war komplett aufgebläht. Und dann wollte Egan auch noch angreifen“, sagte er mit einem Schmunzeln.
Als Bernal das Tempo verschärfte, fiel Arensman aus der Favoritengruppe zurück. Doch statt in Panik zu geraten, fuhr der 25-Jährige seinen eigenen Rhythmus – mit Erfolg: Auf der langen Abfahrt von San Pellegrino schloss er wieder auf und erreichte gemeinsam mit Bernal das Ziel.
„Ich dachte mir: Es ist noch ein weiter Weg. Selbst wenn ich aussteigen müsste, wäre das ein ordentlicher Reiz für den Körper. Aber ich blieb ruhig, fuhr konstant – und fühlte mich im Finale sogar richtig stark. Der Anstieg hat mich zurück ins Rennen gebracht.“
Auch INEOS-Sportdirektor Zak Dempster lobte den kämpferischen Auftritt: „Der Etappenstart war sehr intensiv, und Thymen fühlte sich blockiert. Bei der hohen Luftfeuchtigkeit hat er seine Kräfte klug eingeteilt.“
In der zweiten Etappenhälfte lief es schließlich rund. Am letzten Anstieg nach Castelnovo ne’ Monti hielt Arensman problemlos mit der Spitze mit – ein Zeichen, dass seine Form stimmt. „Als Carapaz attackierte, fühlte ich mich gut. Es war nicht mehr so steil, das lag mir. Im Laufe des Tages habe ich mich stark gesteigert – das gibt mir Selbstvertrauen.“