Mathias Norsgaard hat im Winter das Team gewechselt, nach sechs Jahren
Movistar Team verlassen und sich Lidl - Trek angeschlossen, wo er seine Karriere weiterentwickeln möchte. Vor dem Saisonstart äußerte sich der Däne zu einem der heißesten Themen der vergangenen Wochen.
In einem
aktuellen Interview mit Feltet sprach Norsgaard über seinen ehemaligen Teamkollegen
Oier Lazkano, der von der UCI vorläufig gesperrt wurde, nachdem zwischen 2022 und 2024 Unregelmäßigkeiten in seinem biologischen Pass festgestellt wurden.
„Ich bin froh, wenn diejenigen, die betrügen, erwischt werden“, sagte Norsgaard. „Aber ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass so etwas durchrutschen konnte. Movistar hat Ärzte auf der Gehaltsliste, und dass sie nichts bemerkt haben, ist für mich sehr schockierend. Wofür haben wir das System überhaupt?“
Verdächtig starke Vorstellung beim Dauphiné
Lazkanos Sperre umfasst die erfolgreichste Phase seiner Karriere, einschließlich seines spanischen Meistertitels und einer herausragenden Saison 2024. Nach einem starken Frühjahr in den Klassikern belegte der 26-Jährige beim Critérium du Dauphiné Gesamtrang neun. Dieser steile Leistungssprung weckte offenbar Zweifel unter anderen Fahrern.
Lazkano fuhr kaum für Bora. Sein letztes Rennen war Paris–Roubaix
„Ich habe ihn im Sommer in Andorra gesehen, und seit Roubaix hatte ihn niemand mehr gesehen“, erklärte Norsgaard. „Er sagte, es sei alles in Ordnung, und dann kommt das raus. Zuerst dachte ich, es seien nur weitere Gerüchte aus dem Peloton, denn davon gibt es während einer Saison viele, aber leider hat es sich als wahr herausgestellt.“
Lazkanos Auftritt beim Dauphiné war für manche einen Tick zu verdächtig, das Ergebnis daher nicht ganz überraschend. „So weit zu gehen und zu sagen, dass es mich nicht überrascht, will ich nicht, denn ich hoffe immer das Beste von Menschen. Er war auch super beeindruckend, weil wir in derselben Gewichtsklasse waren und er einfach schnell fahren konnte. Aber verdammt, manchmal, wenn es nach Scheiße riecht, ist es leider auch Scheiße. In den Klassikern war es okay, aber beim Dauphiné war es wohl ein bisschen zu stinkig.“
Norsgaard beschrieb den Spanier zudem als ungewöhnliche Persönlichkeit in ihrer gemeinsamen Zeit. „Er war ein sehr geheimnisvoller Typ. Ziemlich intelligent, politisch interessiert, immer gut informiert. Aber auch seltsam. Er saß stundenlang nach dem Abendessen mit dem Koch in der Küche und trank Rotwein. Er war speziell. Ich würde ihn definitiv nicht meinen Freund nennen.“