Nach einer chaotischen Eröffnungsetappe der
Tour de France 2025 hat
Jasper Philipsen im Massensprint triumphiert und sich das prestigeträchtige Maillot Jaune gesichert. Der Belgier setzte sich in einem hektischen Finale gegen Biniam Girmay durch, während die Top-Favoriten Remco Evenepoel und Primoz Roglic bereits am ersten Tag empfindlichen Zeitverlust hinnehmen mussten!
Früher Angriff, frühe Nerven
Kaum war das Rennen offiziell gestartet, formierte sich eine fünfköpfige Ausreißergruppe mit Jonas Rutsch, Mathis Le Berre, Bruno Armirail, Benjamin Thomas und Mattéo Vercher. Die Sprinterteams ließen jedoch keine große Lücke entstehen – der Vorsprung blieb stets unter zwei Minuten. Die Jagd auf das Gelbe Trikot war damit früh eröffnet.
Stürze und Ausfälle
Die Nervosität im Feld war deutlich spürbar – erste Stürze ließen nicht lange auf sich warten.
Filippo Ganna und Sean Flynn gingen bei hohem Tempo zu Boden, Ganna musste sich längere Zeit im Sanitätswagen behandeln lassen. Zwar konnte er weiterfahren, doch rund eine Stunde später wurde der Rückzug des Zeitfahrweltmeisters offiziell. Auch Stefan Bissegger stürzte wenig später schwer und musste das Rennen aufgeben.
Hektik auf den letzten 100 Kilometern
Bereits 106 Kilometer vor dem Ziel war die erste Fluchtgruppe eingeholt. Windkanten und Tempoverschärfungen sorgten für zahlreiche Splits – unter anderem gerieten
Florian Lipowitz und Lenny Martinez ins Hintertreffen. In der kurzen Phase der Beruhigung konnten sich Benjamin Thomas und Mattéo Vercher erneut absetzen, doch auch dieser Angriff endete dramatisch: Beim Kampf um den einzigen Bergpunkt des Tages stürzten beide auf dem Mont Cassel und wurden wenig später eingeholt.
Vingegaard überrascht am Berg – Philipsen sichert sich Sprint und Maillot Jaune
Ein kurioser Moment ereignete sich am dritten und letzten kategorisierten Anstieg der ersten Etappe der Tour de France 2025:
Jonas Vingegaard setzte sich überraschend aus dem Feld ab, um sich den einzigen zu vergebenen Bergpunkt zu sichern – ein eher ungewöhnlicher Schritt für einen Gesamtklassement-Fahrer so früh im Rennen.
Da zu diesem Zeitpunkt keine Ausreißer mehr unterwegs waren, hatte sich das Tempo im Peloton rund 20 Kilometer vor dem Ziel etwas beruhigt. Doch als es erneut bergauf ging, wurde Simon Yates am Ende des Feldes abgehängt. Sein Team Visma | Lease a Bike übernahm vorne das Kommando, forcierte das Tempo und sorgte für weitere Selektionen.
Die Tempoverschärfung hatte deutliche Folgen: Jonathan Milan, Tim Merlier und selbst Wout van Aert konnten dem Tempo nicht mehr folgen. In der neu formierten 36-köpfigen Spitzengruppe fehlten auch zwei Top-Favoriten auf das Gesamtklassement – Primoz Roglic und Remco Evenepoel. Zehn Kilometer vor dem Ziel betrug der Rückstand ihrer Verfolgergruppe bereits rund 30 Sekunden.
Crash kurz vor dem Ziel und starker Sprint von Philipsen
Kurz nach dem 5-Kilometer-Banner kam es zu einem weiteren Zwischenfall: Ben O'Connor stürzte, konnte das Rennen jedoch fortsetzen und erhielt aufgrund der 3-Kilometer-Regel die gleiche Zeit wie die Spitze. Damit entging der Australier einem möglicherweise fatalen Rückschlag im Klassement.
Im finalen Sprint zeigte sich Jasper Philipsen eiskalt und perfekt positioniert. Mit einem kraftvollen Antritt sicherte er sich den Etappensieg und das Gelbe Trikot – ein Statement gleich zum Auftakt. Währenddessen verloren Evenepoel und Roglic wichtige Sekunden und müssen in den kommenden Tagen bereits in die Offensive gehen, um das verlorene Terrain wieder gutzumachen. Die Tour ist eröffnet – und sie meint es ernst.