Chaotisches Finale: Jonathan Milan schnappt sich erneut den Sieg vor Merlier

Jonathan Milan erlebt die Saison seines Lebens. Der Italiener vom Team Lidl–Trek sammelte 2024 Siege am laufenden Band und krönte sich zudem mit dem Grünen Trikot der Tour de France. Die Erholung von der Grand Boucle fiel ihm nicht leicht – doch am Freitag präsentierte er sich wieder in Topform und sicherte sich den Sieg beim belgischen Halbklassiker Kampioenschap van Vlaanderen.

Für Milan war es bereits der neunte Erfolg der Saison. Zuvor hatte er unter anderem bei der Volta a la Comunitat Valenciana, der UAE Tour, Tirreno–Adriatico, dem Critérium du Dauphiné sowie bei der Tour de France triumphiert. Damit zählt der 23-Jährige inzwischen neben den Belgiern Jasper Philipsen und Tim Merlier zu den absoluten Top-Sprintern der Welt. Gegen Merlier kam es auch in Koolskamp erneut zum direkten Duell – doch am Ende war es nur Dylan Groenewegen, der Milan im turbulenten Finale Paroli bieten konnte. Der Italiener nutzte jedoch seine perfekte Positionierung und sprintete souverän zum Sieg für das US-Team.

„Ich bin sehr zufrieden mit meinem ersten Rennen hier, das ist schon etwas Besonderes. Das Team hat großartig gearbeitet, das Tempo war von Anfang an hoch. Aber das Finale war ziemlich chaotisch – viele Sprintzüge wollten nach vorne, und es war schwer, das Leadout richtig zu organisieren. Ich habe einfach versucht, um den Sieg zu fahren. Am Ende hat es super funktioniert und ich bin sehr glücklich über dieses Ergebnis“, sagte Milan nach dem Rennen.

Nach eigenen Worten sei es nicht leicht gewesen, nach der Tour de France – die vor sieben Wochen endete – wieder zur Bestform zu finden. Doch genau das scheint nun gelungen zu sein. „Die Deutschland Tour lief zwischendurch nicht schlecht, aber ich hatte mir etwas mehr erhofft. Mein Körper war einfach noch müde von der Tour. Danach konnte ich mich gut erholen und bin jetzt hochmotiviert, die letzten Rennen der Saison mit meinen Teamkollegen zu bestreiten, ein paar gute Resultate einzufahren und dabei auch Spaß zu haben“, so der Italiener.