Der Kampf der britischen Continental-Radteams um Sponsoren hat einen kritischen Punkt erreicht. Cycling Weekly hat kürzlich untersucht, wie schwierig die Finanzierungssituation geworden ist, und dabei ein System beleuchtet, in dem Teams oft so verzweifelt nach Sponsoren suchen wie Studenten nach einem Teilzeitjob.
Josh Hand, Besitzer der britischen Elite-Mannschaft Spectra Racing p/bDAS, beschrieb die Mühen der Sponsorensuche: "Ich habe meine, und du hast deine, nicht wahr?", sagt er zu seiner Teammanagerin Gina Ball, die ihre Strategien bei der Sponsorensuche vergleichen. Hand räumt ein: "Ihre sind tendenziell erfolgreicher. Ich tendiere dazu, LinkedIn als riesige Rechercheplattform zu nutzen, und dann läuft es im Wesentlichen auf kaltes E-Mailing hinaus."
Die letzten paar Sponsoren, die ich gewonnen habe", erklärt sie, "habe ich sie einfach über den Team-Account auf Instagram angemailt, und sie sind genau zur richtigen Zeit auf die richtige Person zugefallen. Es geht einfach darum, die richtige Person zur richtigen Zeit zu finden."
Die Teams schicken kalte E-Mails, LinkedIn-Posts und sogar Instagram-Nachrichten an potenzielle Sponsoren - Ansätze, die die prekäre und schwierige Aufgabe kleinerer Teams bei der Sponsorensuche verdeutlichen.
Die Folgen dieses Finanzierungsdefizits sind verheerend. Zum ersten Mal seit 2004 wird es im Jahr 2025 keine britische Kontinentalmannschaft der Männer geben. Teams wie Saint Piran und Trinity Racing mussten in diesem Jahr aufgeben, weil sie die finanzielle Lücke nicht schließen konnten.
Hand unterstreicht, wie schwierig die Situation für diejenigen ist, die noch immer darum kämpfen, ihre Teams über Wasser zu halten: "Ich würde nicht sagen, dass es dieses Jahr schwieriger ist als in der Vergangenheit, aber es ist einfach immer ein bestimmtes Maß an unglaublicher Herausforderung." Für Hand liegt das ideale Jahresbudget bei 60.000 Pfund, eine Zahl, die für die meisten Teams fast unmöglich zu erreichen ist.
Die Kämpfe von Teams wie Spectra Racing offenbaren ein viel tieferes Problem, nämlich den Mangel an nachhaltiger Unterstützung und Finanzierung für kleinere Radsportteams. Je mehr Teams verschwinden, desto mehr ist die Entwicklung junger Fahrer und zukünftiger Stars gefährdet. Ohne eine klare Lösung könnte das Fehlen britischer Kontinentalmannschaften schon bald eine noch größere Krise für den Radsport in Großbritannien bedeuten.