BREAKING | Premier Tech fordert: Israel - Premier Tech muss „Israel“ aus Teamnamen streichen

Radsport
Mittwoch, 24 September 2025 um 10:45
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Die Zukunft des Israel - Premier Tech Rennstalls steht auf der Kippe. Hauptsponsor Premier Tech hat öffentlich verlangt, dass das Team künftig ohne das Wort „Israel“ im Namen antritt. Andernfalls sei eine Fortsetzung der Partnerschaft nicht möglich. Nach einem turbulenten Sommer wächst der Druck auf Besitzer Sylvan Adams und das Management enorm.
In einer Mitteilung aus dem Hauptsitz in Rivière-du-Loup (Quebec) erklärte Premier Tech: „Wir sind sensibel für die Lage auf der internationalen Bühne, die sich seit unserem Einstieg in die WorldTour 2017 stark verändert hat.“ Man betonte zugleich das jahrzehntelange Engagement im Radsport: „Seit über 30 Jahren ist Premier Tech mit dem Radsport verbunden und hat sich stets für die Förderung quebecischer und kanadischer Fahrer eingesetzt.“
Dieses Bekenntnis knüpft der Konzern nun an klare Bedingungen. „Wir erwarten, dass das Team einen neuen Namen annimmt, der das Wort Israel nicht enthält, und ein neues Markenimage aufbaut“, heißt es in der Erklärung. Der Zeitpunkt der Forderung ist brisant: Bei der Vuelta a España kam es mehrfach zu pro-palästinensischen Protesten gegen die Mannschaft. Blockaden, Störungen im Zielbereich und die Absage der Schlussetappe in Madrid machten die Kritik sichtbar. Demonstranten warfen dem Team vor, einen Staat zu repräsentieren, der in schwere Menschenrechtsverletzungen in Gaza verwickelt sei.
Die Vorwürfe erhielten durch einen jüngsten Bericht zusätzliche Schärfe. Anfang September erklärte die Unabhängige Internationale Untersuchungskommission der Vereinten Nationen, Israel habe in Gaza Völkermord begangen. Demnach gebe es „vernünftige Gründe“ für die Annahme, dass israelische Behörden vier der fünf Handlungen unter der Völkermordkonvention erfüllt hätten – darunter Tötungen und das Schaffen lebensfeindlicher Bedingungen. Israel wies den Bericht als voreingenommen zurück. Doch die Einschätzung gilt als historisch, da erstmals ein UN-Gremium offiziell von Völkermord spricht.
Für das Radsportteam hat dieser Kontext massive Folgen. Laut Cyclingnews informierte Fahrradlieferant Factor Teambesitzer Adams bereits, dass das Sponsoring „unhaltbar“ sei, wenn die Verbindung zu Israel bestehen bleibe. Auch Veranstalter reagieren: So kündigten die Organisatoren von O Gran Camiño an, das Team 2026 nicht einzuladen, falls der Name unverändert bleibt.
Der Streit hat längst politische Dimensionen erreicht. Spaniens Nationaler Sportrat warf der UCI „Weißwaschung“ vor, weil sie trotz der Proteste keine klare Haltung gezeigt habe. Fahrer wie Pello Bilbao äußerten sich noch deutlicher: „Ich verstehe die Heuchelei der UCI nicht. Was in Gaza passiert ist, ist ein Völkermord“, sagte er nach der Vuelta.
Auch wirtschaftlich spitzt sich die Lage zu. Le Soir berichtete, dass das Team ab 2026 wahrscheinlich nur noch unter dem Namen „Premier Tech“ starten werde. Insider dementierten zwar gegenüber dem Journalisten Daniel Benson, doch der Druck von Sponsoren und Rennveranstaltern deutet stark in diese Richtung. Für Premier Tech geht es nach eigener Darstellung darum, das sportliche Ansehen zu bewahren und geopolitische Konflikte außen vor zu lassen.
Ob Adams diesen Weg mitgeht, ist offen. Der kanadisch-israelische Milliardär sieht den aktuellen Namen als Teil eines größeren Projekts, Israel über den Sport international zu repräsentieren. Doch die Front der Kritiker wird immer breiter. Mit Premier Tech, Factor und wichtigen Veranstaltern, die ein Festhalten am Status quo ausschließen, steht das Team vor einer existenziellen Krise. Spätestens mit Blick auf die Saison 2026 muss eine Entscheidung fallen.
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