Das Team
Israel - Premier Tech stand bei der jüngsten Vuelta a Espana im Rampenlicht, allerdings nicht aus positiven Gründen wie einem fünften Gesamtrang und einem weißen Trikot von Matthew Riccitello. Stattdessen wurde aufgrund des Teamnamens das Konfliktthema Nahost von Protestierenden aufgegriffen. Auch die Geduld der Sponsoren ist erschöpft, die dem Teameigentümer Sylvan Adams ein Ultimatum stellten.
"Ich habe dem Team bereits gesagt: Ohne Namensänderung, ohne Flaggenwechsel, machen wir nicht weiter", erklärte der Gründer von Factor, Rob Gitelis, gegenüber
Cyclingnews.
Cyclingnews berichtet weiterhin, dass sich Teameigentümer Sylvan Adams grundsätzlich mit einer Namensänderung des Teams Israel - Premier Tech einverstanden erklärt hat, wobei er davon ausging, dass die Teamflagge israelisch bleiben würde. Außerdem scheinen sowohl die Namensänderung als auch der Flaggenwechsel bereits vorläufig vereinbart worden zu sein, allerdings stehen die Details, was beides wird, noch aus.
Auf Anfrage teilte das Team Israel - Premier Tech der britischen Seite mit, dass sie "derzeit in der Planungsphase für das Team-Branding 2026 sind und etwaige Änderungen rechtzeitig bekannt geben werden."
Der UCI fordert, dass alle WorldTour-Teams vor dem 15. Oktober ihre Nationalität für die nächste Saison bekannt geben. Sollte das Team Israel - Premier Tech tatsächlich die Flagge wechseln, wäre Kanada eine logische Wahl, da Teameigentümer Sylvan Adams die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt und der Titel-Co-Sponsor Premier Tech ein Unternehmen aus dem nordamerikanischen Land ist.
Die Situation eskalierte bei der Vuelta a Espana 2025
Gitelis erklärte seine Beweggründe weiter: "Es geht nicht mehr um richtig oder falsch. Es ist einfach zu umstritten um unsere Marke geworden und meine Verantwortung liegt bei meinen Mitarbeitern und Aktionären. Ich muss ihnen den größtmöglichen Spielraum geben, um dieses Unternehmen zu vergrößern und profitabel zu machen. Eine zusätzliche Konfliktstufe oder Komplexität können wir einfach nicht mehr akzeptieren. Es ist keine persönliche Angelegenheit von 'Ich unterstütze dies oder das' mehr. Es gibt einfach eine gewisse Kontroverse, die wir um die Marke herum nicht haben können."
Später fügte er hinzu, dass diese Bedingungen nur die "absoluten Mindestanforderungen" seien und dass es auch "andere Überlegungen" geben werde, obwohl er nicht ins Detail ging, was diese sein könnten.
Das Ende einer unbefristeten Partnerschaft?
Die Nachricht kommt nur zwei Monate, nachdem beide Parteien während der Tour de France eine "lebenslange" Partnerschaft angekündigt hatten. Es scheint jedoch nicht mehr als ein mündliches Versprechen gewesen zu sein. Seitdem hat sich die Situation verändert und ob Factor weiterhin ihren Namen mit Adams' Projekt verbindet, steht in den Sternen.
"Wir haben keinen unterschriebenen Vertrag für 2026 und darüber hinaus", sagte Gitelis vor einem wichtigen Treffen mit Adams. "Wir hatten eine mündliche Zusage, weiterzumachen, aber seitdem haben sich die Dinge so zugespitzt, dass wir dieses mündliche Versprechen nicht mehr einhalten können."
"Ich denke, jeder versteht, dass es nach der Vuelta viel dringender und ernster geworden ist", fuhr Gitelis fort. "Diese Dinge brauchen Zeit, Registrierung von Teams, Zusammenarbeit mit dem UCI, aber ich denke, es muss sofort gehandelt werden. Es geht um eine komplette Neugestaltung des Teams, wenn das stattfinden soll. Das ist eine sehr bedeutende Aufgabe, genauso wie die Übertragung von Fahrerverträgen in ein anderes Land."