„Beim nächsten Mal kündige ich’s an und poste es auf Twitter“ – Überraschungssprint von Wout van Aert bringt ihn fast zum Tour de France Comeback Sieg

Wout Van Aert hat bisher bei der Tour de France vor allem für Jonas Vingegaard gearbeitet und an seiner Form gefeilt. Heute jedoch nutzte er in Laval ein Finale, das perfekt zu seinen Fähigkeiten passte – der Sprint bergauf kam ihm entgegen. Seine Teilnahme am Massensprint war überraschend, fast unbemerkt, doch der Fahrer von Team Visma | Lease a Bike war am Ende nur knapp von seinem 10. Tour-Etappensieg entfernt.

„Ein fairer Sprint, ein verdienter Sieger? Auf jeden Fall. Es war ein harter Sprint mit ansteigenden Passagen, deshalb wollte ich mitmischen. Ich war nah dran und bin zufrieden“, sagte Van Aert im Interview mit Sporza und weiteren Medien nach der Etappe.

Zu Beginn des Tages war er nicht als Favorit oder gar als Mitfavorit im Gespräch gewesen. „Es ist schön, auch mal selbst ein Ergebnis einzufahren. Beim nächsten Mal kündige ich es an und poste es auf Twitter“, scherzte van Aert über seine überraschende Sprintbeteiligung. „Wenn man am Start steht, hat man jedes Recht, auf ein Ergebnis zu fahren.“

Visma investierte viel Arbeit, um Jonas Vingegaard im technischen Finale gut zu positionieren, während sich Wout van Aert aus dem Feld nach vorn arbeitete – mit dem klaren Ziel, am Sprint teilzunehmen. Der fehlende klare Leadout im letzten Kilometer spielte dem Belgier in die Karten: Aus dem Windschatten kommend lancierte er einen frühen Sprint, mit dem er überraschen wollte. Am Ende war es nur ein unschlagbarer Jonathan Milan, der ihn vom Sieg abhielt – ein Erfolg, der etwas ganz Besonderes gewesen wäre und ihn zudem zum ersten Fahrer der Saison gemacht hätte, der Etappensiege in zwei Grand Tours erringt.

„Ich bin definitiv zufrieden damit. Meine Beine waren gestern gut, und heute auch. Wie ich schon vorher gesagt habe: Es ist schwer für mich, Jungs wie Milan zu schlagen“, erklärte van Aert nach dem Ziel. Ob er es am Sonntag in Châteauroux noch einmal versuchen will? „Ich denke drüber nach. Vielleicht kündige ich es auf Twitter an – obwohl ich nicht mal sicher bin, ob ich mein Passwort noch habe“, scherzte er.